Botswana… Was gibt es da zu Berichten? Mir fällt da gleich mal so einiges ein…
Zum Beispiel, dass die Preise für Lebensmittel so langsam wieder bezahlbar werden (im deutschen Maßstab). Vor allem, wenn man nicht die westlichen Markennamen kauft, sondern heimische Produkte kauft, die es dann so langsam auch mal gibt… Gerade bei meinen heißgeliebten Süßigkeiten! Hier gibt es Snickers, Mars und KitKat als heimisches Produkt für ca 40 EuroCents! Gut für mich!
Eine Dose Fanta liegt in der gleichen Preisklasse… Fruchtsäfte sind weiterhin unbezahlbar! Und die Margen, welche sie in den Bars auf den Campingplätzen haben wollen sind nicht ohne! Umgerechnet 1,50 bis 2,00 EUR für eine Fanta!!! Gut, dass wir nicht zu oft auf einem Campingplatz waren.
Doch fange ich doch besser mal der Reihe nach an:
Nachdem wir die Grenze von Botswana ohne Probleme und kostenlos überquert hatten ging es mit den regelmäßigen Desinfektionen los. Regelmäßig gibt es auf den Straßen Kontrollpunkte, an denen wir mit unseren Schuhen durch Desinfektionsmittel gehen mussten, und der Truck gleich mal ein großes Becken mit diesem Mittel durchfahren durfte… Alles um die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern… Verständlich, aber nervig für uns. Aber: Was sein muss, muss sein.
Bevor wir unseren ersten Campingplatz erreichten, ging es erstmal in ein Shoppingcenter. Um Geld zu tauschen brauchten wir zum ersten Mal unsere Ausweise und die Daten wurden penibel aufgenommen! Was für ein Aufwand, um 20 USD zu tauschen! Aber halt Vorschrift. Die machen hier mit ihrer Bürokratie fast den deutschen Behörden und Vorschriftendschungel was vor! 😉
Einkaufen war dann jedenfalls zum ersten mal wieder erträglich, wenn auch nicht wirklich günstig.
Nachmittags ging es dann auf eine Bootssafari auf dem Chobe River in Kasane… Eine entspannte und nette Abwechselung zum Fahrtag. In dem Fluss sind viele kleinere und größere Inseln gelegen, welche von der Tierwelt in einer großen Zahl genutzt werden. So konnte wir größere Herden von Elefanten beobachten, etliche Hipos bestaunen, Krokodile in der freien Wildbahn aus nächster Nähe sehen und und und…. So ging es dann in den Sonnenuntergang hinein… Nachteil an der Bootstour: der Tag war super heiß! Die Campingplatz- und Hotelanlage hatte einen super schönen Pool, welchen wir vor der Safari jedoch nicht mehr nutzen konnten, und nach der Safari war der Pool geschlossen, da die Gäste des daneben gelegene Restaurants nicht beim Dinner gestört werden sollten. Also keine Abkühlung an dem Tag.
Am nächsten morgen ging es dann auch gleich mal weiter ins Okavango Delta. 4 Nächte waren hier eingeplant, wobei die einzige Möglichkeit etwas zu Unternehmen eine Tour ins Delta, sowie ein Rundflug waren. Die Tour ins Delta wurde daher von allen gebucht. Ich kann euch schon mal verraten, dass es hier positive, sowie negative Momente gab. Angelegt war die Tour mit 2 Übernachtungen im Delta (richtiges Bushcamp!), wobei wir selbst für unsere Verpflegung sorgen mussten. Doch fange ich auch hier schon wieder an durcheinander zu schreiben… Also der Reihe nach: Morgens wurden wir vom Campingplatz abgeholt. Zelte, Essensvorräte, Kochgeschirr… alles war von uns Vorbereitet. Die Fahrt zum Startpunkt dauerte fast 2 Stunden, wobei es einen großen Teil der Strecke über sandige Straßen durch den Busch ging. Angekommen erwartete uns die erste negative Überraschung. Den Jungs von der Agentur fiehl doch mal auf, dass wir insgesamt 18 Leute waren, und nicht mehr genügend Markoros (die einheimischen „Canadier“; länglich, schmall… in etwa so wie die Gondeln in Venedig; natürlich nicht so schön verziert!!!) vorhanden waren und wir daher erst einmal auf die Rückkehr einer anderen Gruppe warten mussten. 1 bis 2 Stunden! Das war schon echt ärgerlich, da ja vorher bekannt war, wie viele Leute von uns an der Tour teilnehmen wollten und wir extra um5 Uhr aufstehen mussten! Grrr… Organisationstalente!
Die Fahrt in den Markoros war jedenfalls genial. Jeweils 2 Personen lagen fast in den Markoros auf Wasserhöhe… So wurden wir durch das Delta kutschiert, welches an vielen Stellen nur ½ Meter bis 1 Meter tief ist. Das Wasser ist super klar (Tinkwasserqualität) und im gesamten Delta wachsen viele Wassergräser… Zwischendrin ein paar freie Wasserstraßen auf denen wir unterwegs waren. Entspannung pur, sage ich nur! Aber eine genauere Vorstellung bekommt ihr vielleicht, wenn ich es dann mal wieder schaffe ein paar zusätzliche Fotos online zu stellen.
Nach gut 90 Minuten waren wir dann auch an unserem Camp angekommen und die negative Seite des Ausflugs begann. Wir durften das Camp wegen der Wildtiere nicht alleine verlassen (verständlich), und bis zum Abend hin waren keine weiteren Aktivitäten geplant! Langeweile pur! Und davon gleich 2 Tage?! Super! Zunächst dachte ich, dass nur ich von der Situation genervt wäre. Schnell zeigte sich aber, dass fast jedes Gruppenmitglied frustriert war. Meine Gemütslage wurde noch dadurch eingetrübt, dass ich mir irgendwie eine nette Erkältung eingefangen hatte. Husten und Schnupfen bei über 30 Grad! Super! Aber bisher hatte ich echt Glück mit der Gesundheit. Fast jeder hatte schon mal 1 bis 2 Tage was mit dem Magen… Dann doch lieber 2 Tage Schnupfen 😉 Fassen wir es also kurz. 2 kurze Wanderungen auf der Insel, wenige Informationen zum Delta, einer sehr kurze Fahrt mit den Markoros in den Sonnenuntergang, 2 Nächten in der Wildnis und einer echt entspannten Fahrt zurück von unserer Insel später und die Tour, welche nicht ganz günstig war, war beendet. Die Fahrt mit den Markoros auf dem Delta möchte ich echt nicht missen. Die war super! Den Rest hätte ich mir aber gerne geschenkt! Gerade wenn man dann auch noch weiß, dass das mieten der Insel, und somit das Campen, der teuerste Teil der Tour war! So versucht unser Reiseführer Iain beim nächsten Mal einen Tagesausflug mit den Markoros zu organisieren.
Nach unserer Rückkehr gab es die Möglichkeit eines Fluges über das Delta. Ich denke, der Ausblick wäre herrlich gewesen; aber nach meinen letzten Erfahrungen in einem Kleinflugzeug verzichtete ich sehr gerne 😉 Und irgendwie wollte niemand so richtig los… Auch gut… so konnten wir den Tag am Pool genießen und den 30ten Geburtstag von Jo ausgiebig feiern. Und den Abschied von Rachel, die sich gerade nach Johannesburg durchschlägt um ihren Flug zurück nach England zu bekommen. Werde Rachel echt vermissen. Sie war einer der Lebposten in der Gruppe und meistens gut gelaunt (und aktiv,…) Im Gepäck hat sie die Foto DVD für Abby… Gleichzeitig war ich mal wieder mit kochen dran…
Was gab es sonst noch? 2 weitere, heiße, trockene und staubige Tage auf dem Truck. Ein Höhepunkt sollte der Halt an einer Tankstelle werden, dessen Shop Eis am Stiel hatte (in den Kilometern davor und danach war wirklich nur Öde!!!). An der Tankstelle angekommen stürmten also 17 Gruppenmitglieder und 2 Reiseführer den Shop um enttäuscht feststellen zu müssen, dass das Computersystem der Tankstelle ausgefallen war und die Angestellten sich nicht in der Lage sahen uns etwas zu verkaufen. Ein echt mieses Gefühl! Da steht man – an einem extrem heißen Tag – mit trockenem Mund vor einem Magnum und einer Kühltruhe, in der gekühlte Schokoriegel zu einem bezahlbaren Preis lagen, und du kommst nicht heran! Ist das das Gefühl, wenn man eine Farta Morgana sieht??! Aber das Eis war ja keine Sinnestäuschung oder ähnliches… Wir konnten es ja sogar anfassen; aber halt nicht kaufen… Ärgerlich, enttäuschend und frustrierend! Daher besuchten wir den Ort, welcher an der Tankstelle angeschlossen war. Aber kein größerer Supermarkt! Und die kleineren führten kein Eis! So ging die Jagd durch die Stadt los… 10 Minuten hatten wir! Und was soll ich sagen? V (Veronika) und ich hatten Glück. In der hinterletzten Ecke fanden wir einen Stand mit einem Eisautomaten! Keine Zeit mehr den anderen Bescheid zu geben. So sammelten wir unser restliches Geld zusammen und konnten 5 Eis erwerben. Schnell zurück zum Truck und so gingen die 5 Eis durch mehrere Hände! Ein echter Genuss! Es hätten auch gerne 2 Eis für jeden sein können… Aber wir wollen uns nach der Vorgeschichte mal nicht beschweren, sondern einfach mal Glücklich sein!
Letzte Station in Botswana waren die Tsodilo Hills. Einige Hügel inmitten einer großen planen Landschaft, in denen einige Malereien von Buschmännern zu sehen waren. Schon echt beeindruckend, wenn man diese 3000 Jahre alten Bilder sieht! Und die Wanderung erst! Die tat nach den ganzen Tagen mit „Nichtstun“ so richtig gut! Der Abstieg von den Hügeln war ein wenig tricky, da die Felsen teilweise ganz schön rutschig waren… Aber es tat richtig gut! Ich hoffe, dass die nächsten Tage wieder ein wenig aktiver werden. Aber ich bin mal ganz positiv gestimmt. Gerade sind wir in Namibia angekommen, wo wir ein paar Tage mehr verbringen werden. Namibia soll sehr stark deutsch angehaucht sein… Ich werde mich überraschen lassen und dann berichten.
Übrigens: Mittlerweile ist das Bergfest (für Afrika) überschritten… Evtl schaffe ich es ja in den nächsten Tagen mal eine Zwischenbilanz zu ziehen. Eins Vorweg: Diese wird wohl sehr positiv ausfallen, auch wenn ich ein paar Dinge echt vermisse (Familie, Freunde,…,Currywurst mit Pommes). Dazu dann aber mehr… Bis dahin beste Grüße!
…und DANKE für jeden Kommentar und jede Mail, die mich erreicht! Freue mich immer aus der Heimat zu hören!
Elisabeth
September 28th, 2010 um 20:28 Uhr