Naja… Eigentlich müsste es „Das Umland und Ha Noi“ heißen, da ich weitaus mehr ausserhalb von Ha Noi erlebt habe! Aber bevor ich das Ende mal wieder vorweg nehme, mal wieder die Erinnerung an mich der Reihe nach zu berichten…
Nachdem mein Zug von Chiang Mai nach Bangkok mit 1 ½ Stunden Verspätung angekommen war (das kann nicht nur die DB!; dafür ist der Service in den thailändischen Zügen weitaus besser!!!), und ich die freudige Nachricht vom Weltmeistertitel von Sebastian Vettel erfahren habe, war ganz schnell Bettruhe angesagt. Immerhin ging um 4:00 Uhr mein Sammelbus zum Flughafen… Hier habe ich meinen Löffel doch glatt behalten dürfen; nachdem ich auf den letzten beiden Flügen einmal mein Messer, einmal meine Gabel abgeben musste ist das schon fast verwunderlich gewesen!
In Ha Noi angekommen wollte ich auf eine Taxifahrt verzichten und lieber den öffentlichen Bus nehmen. Gesagt, getan… Dumm nur, dass mir der ATM nur 500.000 Dong Noten ausgegeben hatte. Die Fahrt sollte nämlich nur 5.000 Dong kosten (statt ca 10 USD fürs Taxi!; Umrechnungskurs ist übrigens ca.: 1 EUR = 28.000 Dong)… Der freundliche Schaffner war daraufhin ein wenig hilflos und echt heftigst bemüht eine Lösung zu finden. Die hatte ich dann in Form einer USD Banknote; der Kerl hat sich über das Trinkgeld von fast 15.000 Dong echt gefreut!). Nächstes Problem war, dass mir der Loose (Reiseführer) nur sagte, dass der Bus Nummer 17 in die Stadt fährt. Aber wohin da??? Immerhin wollte ich schnell zur Reiseagentur. Und mit Englisch kommt man hier nicht immer weit… Ich war echt dankbar, dass eine Passagierin englisch verstand und mir weiterhelfen wollte. Sie schrieb mir alle Straßennamen auf, welche ich von der Endhaltestelle zu meinem Ziel gehen musste und wies mich in die passende Richtung ein. Trotzdem gar nicht so leicht! A) Straßenschilder sind hier teilweise Mangelware, oder haben unterschiedliche Schreibweisen… b) der Verkehr ist echt heftig! Mopeds überall! Auch als Gegenverkehr! Der Bürgersteig (wenn vorhanden) ist dann doch eher ein riesiger Parkplatz für die Mopeds! Also bleibt einem nur der Straßenrand. Und dass mit zwei Rucksäcken und dem Stadtplan! Dazu ein gehupe, als ob die Hupe das Allheilmittel für wirklich alles (incl. Aids und Krebs!) ist!!! Ohrenbetäubend! Vom Smog will ich jetzt gar nicht erst anfangen… Machen wir doch lieber da weiter, dass ich nach kurzer Zeit die Orientierung ein wenig verloren habe und nur noch grob eine Richtung eingeschlagen bin… und wer sagt es?! Ich bin doch tatsächlich in der direkten Nähe der Touragentur gelandet. Dort konnte ich noch für den gleichen Abend eine Tour nach Sapa buchen, was mir eine Übernachtung sparte. So ging es mit dem Nachtzug los… 4er Kabinen… Eine Klimaanlage, welche wirklich kühlte; und wie!!! Witzig war eigentlich nur, dass ich noch 4 weitere Personen auf der Tour hatte. Leider nicht alle in einem Abteil, noch in einem Wagen. Daher wollten wir gute 30 Minuten vor Abfahrt des Zuges noch ein gemeinsames Bier auf dem Bahnsteig zu uns nehmen. Daran ist noch nichts witzig, aber: 1.) mussten wir wirklich hinter einem Verkäufer auf dem Bahnsteig hinterherlaufen (wo die einen doch sonst belagern) 2.) die Bahnbediensteten eine große „Panik“ hatten und uns 30 Minuten vor Abfahrt schon in den Zug schickten. An jedem Waggon eine Person, welche die „Passagierliste“ abharkte…
Über die Zugfahrt braucht man ansonsten nicht viel erzählen; im Softsleeper lässt es sich wirklich gut schlafen!
Vom Bahnhof ging es dann mit einem Van nach Sapa…Dabei machte unser Fahrer noch ein Nebengeschäft, indem er weitere Personen für 30.000 Dong mitnahm… Am Hotel (Cat Cat View) angekommen wartete ein Frühstück und eine Dusche auf uns. Das Frühstück gab es im Restaurant unseres Hotels, welches im 7. Stock lag und einen tollen Ausblick bereithielt (wenn es denn ein klares Wetter gewesen wäre 😉 ) Aber es war trocken und die Sicht wurde auch stetig besser… So startete unsere Wanderung mit persönlichem Führer. 2 Sachen (wieso sind es gerade eigentlich immer 2??!) 1. Aus irgendeinem Grund wurden wir nicht die ganze Zeit von den Einheimischen Frauen umlagert, begleitet etc. Echt angenehm, auch wenn wir nicht wussten, was wir getan hatten! Trotzdem war aus allen Ecken ein helles „Buy from me! Buy from me!?“ der Frauen zu hören. 2. Hatten wir mit unserer Führerin echt Glück! Ihr Englisch (selbst über die Touristen beigebracht!; sie hat nie eine Schule besucht) war echt gut verständlich. Und sie kannte die guten, kleinen Wege! Normalerweise ist Sapa voll von Touristen! Aber auf unserer Wanderung haben wir die meisten nur aus einiger Entfernung auf der „Autobahn“ laufen sehen… Wir sind zwischen den Reisfeldern auf den kleinen Wegen gelaufen J Ziel des ersten Tages war ein kleines Dorf, in dem ein „Homestay“ angesagt war; Wohnen bei den ethnischen Minderheiten zu Hause. Das Ganze war eine echt nette Sache! Wir wurden super bekocht und haben auf einem Matratzenlager im Obergeschoss geschlafen. Die Sanitären Anlagen waren europäisch renoviert, so dass die Übernachtung eine total Runde Sache war! Nur ging um 20:00 Uhr das Licht aus! Total normal! Und Kerzen geben ja auch Licht 😉
Am nächsten Tag gab es zum Glück nicht ein typisches vietnamesisches Frühstück (Nudelsuppe mit Fleisch), sondern leckere Pfannekuchen. Zudem hatte sich zuerst ein leichter Regen aufgetan, der aber schnell in eine „hohe Luftfeuchtigkeit“ umschwenkte. Grund genug für mich die Kamera sicher zu verpacken und an diesem Tag keine Fotos zu schießen. Die Wanderung ging über 16 km; teilweise wieder kleine, versteckte, verschlammte Wege, teilweise aber auch über die Straße. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß, und auch die Unterhaltungen kamen nicht zu kurz! Vom Zielort (kurz vor Ankunft ist mir doch glatt ein Träger meines Rucksacks gerissen!) wurden wir mit dem Wagen zum Hotel zurückgebracht, wo wir dann für die Nacht einchecken und eine warme Dusche genießen konnten. Die Aussicht wäre gigantisch gewesen (9. Stock; um uns herum nichts weiteres Hohes) wenn der Nebel es denn zugelassen hätte. Dafür hatten einige Zimmer einem Kamin aufzuweisen, der in meinem Fall aber nicht genutzt wurde. Beim Abendessen das gleiche Spiel; 20:00 Uhr und das Licht geht aus. Jetzt könnte man meinen, dass dies ja bekannt sei, und entsprechende Vorbereitungen getroffen worden wären!? Naja: die Kerzen wurden immerhin schon frühzeitig rausgeräumt. Aber als um 20:00 das Licht ausging, musste erstmal mit einem Handy Licht gemacht werden, damit man die Kerzen anzünden konnte 😉 Diese Gelassenheit (oder Unorganisiertheit?) ist schon bewundernswert!
Am nächsten Morgen wurde das Wetter noch schlechter, so dass unser Ausflug zu den Silberfällen wegen schlechter Sicht abgesagt wurde; wäre geplant eh nur mit dem Auto gewesen, wobei wir fünf lieber wandern wollten; hätte wohl auch geklappt, das Programm entsprechend umzuändern… So wurde es halt ganz über den Haufen geworfen und wir machten einen kurzen Ausflug ins Dorf Cat Cat. Wenn jemand nach Sapa kommt, kann er sich die Zeit locker sparen. Eine Verkaufsbude neben der nächsten und gegenüber den Wanderungen der Vortage… Naja, lange gedauert hat es nicht, so dass wir noch Zeit für den Orchideengarten hatten. Echt eine schöne Landschaft, welche bei besserer Sicht noch schöner gewesen wäre! Und echt krass: bei so vielen Touristen haben wir doch eine deutsche Gruppe an allen drei Tagen an unterschiedlichen Orten angetroffen. Beim ersten Aufeinandertreffen hat diese Gruppe ein Foto von uns gemacht, und wir waren bis zu letzt noch immer am „streiten“, warum das Foto nicht besser geworden ist. Lag es am Fotografen, oder am Motiv?! War jedenfalls recht lustig für uns (auch wenn es bestimmt nicht so richtig rüber kommt; Insider halt…)
Ich jedenfalls bin mir sicher: am Motiv kann es nicht gelegen haben. Am Ham Rong Berg wurden wir schließlich von einigen Vietnamesischen Jugendlichen als Fotomotiv entdeckt. Ein Bild mit den Deutschen war irgendwie der Hit. Vor allem die Fotos von den Vietnamesen mit Nina müssen lustig gewesen sein, da sie gegenüber den Jungs jeweils um einen guten Kopf größer war 😉 Abends ging es dann mit dem Nachtzug zurück…
Letztlich kann man sagen, dass man mit ein wenig mehr Erfahrung die Tour evtl. auch selbst hätte zusammenstellen können und somit einige USD sparen… Ich jedenfalls war froh die Tour in einem Sorglos Paket zu haben; wer weiß: Evtl hätten wir sonst auch die Autobahn laufen müssen 😉
Der Nachtzug erreichte Ha Noi dann doch sehr früh, so dass noch keine Cafes geöffnet waren. Also am Hoan Kiem See hingehockt und den Vietnamesen beim Frühsport zugesehen. Joggen, Gymnastik, Yoga (oder ähnliches)… Alles war zu sehen… Ob Männlein, oder Weiblein, ob alt oder jung…
Um 8:00 Uhr ging es für Brigitte, Hannes und mich dann weiter Richtung Ha Long Bucht… Ab auf unser Schiff und los ging die Tour mit einem maritimen Lunch… Krebse, Scampi, Fisch… Soweit ganz gut, wenn das Essen denn ein wenig mehr gewürzt gewesen wäre. Dafür war Essen im Überfluss da. War ja schließlich nicht wegen des Essens da. Und die Lanfschaft war von Anfang an super schön (leider etwas diesig, was es aber mystischer machte), und ich fragte mich, warum Mirko erzählt hatte, dass es fast unmöglich ist ein Foto ohne mindestens ein anderes Schiff zu machen!… Wir hatten am Anfang echt Glück (oder ne bessere Tour) und haben nur wenige andere Schiffe gesehen. Nach ein wenig rumcruisen stiegen wir dann auf Kajaks um, um eine kleinere Bucht unsicher zu machen. Wunderschön! Da kann ich mich nur immer wiederholen!!!
Nach dem Kajak eine Runde schwimmen, und dann ging es zum Liegeplatz für den abend; und vorbei war es mit der Idylle. Insgesamt gibt es wohl 600 Boote in der Ha Long Bucht, von denen 200 die Lizenz für Übernachtungen haben. Diese 200 Boote müssen sich 3 genehmigte Ankerplätze teilen. Ihr könnt euch vorstellen, dass es nicht gerade einsam war. Oft legen Boote direkt nebeneinander an, so dass einem, wenn man Pech hat, die Aussicht genommen wird. Wieder mal ein großes Essen, wobei die Getränkepreise doch ein wenig hoch waren; schließlich sollten wir nur Getränke vom Boot zu uns nehmen. Eine Fanta (gab es auch erst am zweiten Abend) kostete 1 USD, eine Dose Bier gar 2,50 USD! Man muss ganz klar sagen: Gut, dass wir nicht wegen dem Essen da waren! Wobei man dann wohl auch einen günstigeren Touranbieter in HA Noi hätte wählen können. Unser Vorteil gegenüber der Tour von Nina und Mirko (die haben erheblich weniger bezahlt, ohne das absolut günstigste Angebot warzunehmen): Unser Boot war kleiner (max 16 Personen) und konnte daher andere Stellen befahren; meine Kabine war ein wenig größer; unseren Guide konnte man sehr gut verstehen! Ob einem dass letztlich fast 100 USD wert ist, muss jeder selbst entscheiden… Ich war mit der Tour jedenfalls nicht unzufrieden! Am zweiten Tag ging es nämlich dann an Land zu einer Wanderung in Viethai. Vom bestiegenen Berg (wo wir übrigens mal wieder die Einzigen waren) hatte man eine echt tolle Aussicht. Leider hatte ich mit meinen Sandalen ein wenig Pech beim Abstieg (Jepp: ich hatte meine Sandalen an, da mir die Schweitzer auf unserem Boot erzählt hatten, die Tour wäre easy) waren diese nicht wirklich trittsicher…! Musste mich ganz schön konzentrieren und bin trotzdem einmal komplett weggerutscht! Aber alles heil geblieben.
Mittagessen gab es dann bei einer Familie in Viethai. Zugegeben: Das ganze war schon zu einem Restaurant ausgebaut. Nur gab es keine Speisekarte, sondern einige Variationen in die Mitte… Ganz klar das beste Essen auf der Tour!
Am letzten morgen verzichteten wir auf den „Morningswim“, nachdem wir einen Blick in das (dort) verdreckte Wasser geworfen hatten. Ein letzter Ausflug in die größte Höhle der Ha Long Bucht (Amazing Cave) war dann wieder voller Touristen. Schön, aber von idylle keine Spur! Eher etwas hektisch. So ging es dann auch Mittags wieder an Land zu einem letzten Essen (das schlechteste der Tour) mit einem anschließenden Fragebogen. Unser Guide war nachher so angefressen, dass wir ihn nicht in allen Punkten mit der besten Note bewertet hatten (seine Bezahlung würde davon abhängen), dass er danach fast kein Wort mehr mit uns Sprach! Dabei hatten wir ihn zweimal die Bestnote gegeben, ansonsten immer die mittlere Bewertung aus einem dreistufigen System. Win (unser Guide) fuhr mit zwei unserer Gruppenmitglieder auf eine weitere Tour und musste somit nicht nach Ha Noi zurück. Auf Nachfrage sagte er uns nur kurz, dass ein anderer Guide uns mitnehmen würde. Kein Zeitpunkt, nichts… Gut, dass Hendrik zum Busparkplatz vorgelaufen ist (ich hätte noch einige Minuten am Restaurant gewartet)! Dort war gerade ein Tourbus von Ocean Tours (unserem Anbieter) zur Abfahrt bereit. Der Guide hatte keine Ahnung, dass er noch drei weitere Personen mitnehmen sollte, aber Hendrik konnte ihn überzeugen! Keine Ahnung was passiert wäre, wenn der Bus ohne uns gefahren wäre… Wir hätten bestimmt ewig am Restaurant gesessen und uns selbst kümmern müssen. Wir waren echt auf 180 und richtig angefressen, dass Win so (wie soll man dass jetzt jugendfrei ausdrücken?!) war! Letztlich entschieden wir uns aber nicht noch mehr trouble zu verursachen und haben uns bei der Ankunft nicht zusätzlich bei Ocean Tours beschwert. Win hätte mächtig Ärger bekommen, war vorher aber ein wirklich guter (wenn auch nicht immer „excellent“) Guide gewesen.
So ging dann auch diese Tour zu Ende.
So hatte ich dann auch meine erste Nacht in Ha Noi. Essen an einem der Straßenstände, ein wenig herumschauen und die Chance wahrgenommen mit Krissi zu skypen…
Zudem die Pläne für die nächsten Tage konkretisiert. Den nächsten morgen habe ich noch in Ha Noi verbracht. Am Starßenrand konnte ich meinen Rucksack notdürftig reparieren lassen, wanderte noch ein wenig durch die Stadt, bevor ich mich zum Bahnhof begab. Dort holte ich mir ein Zugticket nach Ninh Binh, sowie für den folgenden Abend ein Zugticket für den Nachtzug nach Dong Hoi… Es ist doch schon ein guter preislicher Unterschied, wenn man sich selbst kümmert, oder über eine Agentur bucht. Das können hier schnell bis zu 100% Aufschlag werden!!! In Ninh Binh bin ich am frühen Abend angekommen, und habe mich dank eines „sehr guten“ Stadtplans im Loose gleich einmal verlaufen. Wer soll auch annehmen, dass eine reine Fußgängerbrücke im Loose als Straße eingezeichnet ist!? So habe ich wenigstens ein wenig Bewegung gehabt. Erschreckend war aber eine Scene, welche ich in ziemlicher Nähe zum Bahnhof beobachten musste. Dort lag ein Fahrradfahrer auf der Straße. Das Fahrrad sah in Ordnung aus, und auch sonst schienen keine anderen Fahrzeuge involviert gewesen zu sein… keine Ahnung, ob der Mann betrunken war etc??! Es standen jedenfalls eine Menge Einheimischer am Straßenrand. Niemand sperrte allerdings die Straße ab, stellte Warndreiecke etc auf… Alle guckten nur und gaben dem Verkehr ein Zeichen abzubremsen. Auf Nachfrage (mit Englisch kommt man hier nicht wirklich weit) wurde mir verständlich gemacht, dass alles in Ordnung sei und ich doch weitergehen sollte… In dem Moment kam auch ein Krankenwagen, und ich war beruhigt. Komisch wurde es erst, als der Krankenwagen die Unfallstelle passierte ohne anzuhalten! Trotzdem gab man mir zu verstehen, dass ich doch weitergehen sollte! Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die erste Hilfe auch nicht mehr wirklich Parat habe (sollte ich unbedingt mal wieder auffrischen), so dass ich mich mit einem doch mulmigen Gefühl aufmachte. Wenig später bekam ich glücklicher Weise mit, dass ein weiterer Krankenwagen die Stelle erreichte und anhielt…
In Ninh Binh kehrte ich im Tanh Binh Hotel ein, da der Loose gesagt hatte, dass ich hier die besten Mountainbikes am Ort leihen könnte. Am Abend war die positive Überraschung aber ersteinmal das Zimmer. 15 USD für das Doppelzimmer inclusive Frühstück. Das Zimmer war sauber und hatte sogar eine richtige Dusche mit Duschwanne und Trennwand. Ansonsten findet man im gekachelten Bad eigentlich immer nur eine Brause und einen Abfluss vor. Dementsprechend nass ist das Bad dann auch immer…
Was die Fahrräder am nächsten morgen betraf: Die hatten die Beste Zeit schon gesehen… Damals waren die wirklich gut gewesen, jetzt waren die Zahnkränze aber schon ganz gut abgenutzt, so dass die Kette bei einem leicht unrunden tritt gerne mal übersprungen ist… Aber das trainiert ja einen gleichmäßigen Tritt. Und die höheren Gänge waren auch noch nicht so arg beansprucht 😉
Super war jedenfalls der Service im Hotel. Ohne Probleme konnte ich aus dem Zimmer auschecken, meine Sachen deponieren und abends sogar noch einmal duschen! Dazu wurden mir gute Tipps für meine Radtour gegeben. Tam Coc und Bich Dong waren bereits vom Loose empfohlen und mein eigentliches Ziel gewesen. Dazu wurde mir ein Besuch der Mau Cave (keine Ahnung was da eine Höhle sein sollte; später mehr…) empfohlen, welche im Loose nicht aufgeführt war.
Ich also mit dem Rad los in Richtung Tam Coc… Gut, dass ich eine Karte bekommen hatte! Ausschilderungen von Sehenswürdigkeiten kennen die hier nicht! Zu meiner Überraschung fand ich am Tam Coc nicht die allseits beschriebenen Touristenströme. Also ab in eines der Ruderboote und durch die wirklich schöne Landschaft fahren lassen. Diese wird auch die trockene Ha Long Bucht genannt, weil hier ebenfalls viele Karstfelsen vorzufinden sind, diese aber zu einem Großteil auf dem Trockenen stehen. So geht es mit dem Ruderboot also den Fluss zwischen den ganzen Felsen entlang. Lustig dabei: Die Bootsführer haben eine Technik, mit der sie die Paddel auch mit den Beinen bedienen können um ihre Arme zu entlasten. Sah echt gut aus! Wie gesagt, habe ich auf meiner Tour ganze zwei weitere Boote mit Touristen gesehen. Als wir aber wieder Richtung Anleger kamen wusste ich, wovon der Loose berichtet hatte. Die Tourbusse waren angekommen und eine wahre Menschentraube drängte sich in die Boote! Gut, dass ich schon kurz vor 9:00 gestartet war!!! Geärgert hat mich nur, dass in Vietnam irgendwie jeder ganz frech nach einem Trinkgeld fragt! Das ist dann aber auch das Einzige, was auf Englisch machbar ist! 😉
Den Rest der Gegend konnte ich dann wieder mit dem Bike erkunden. Eine beeindruckende Gegend, in der man oft alleine Unterwegs ist. In den kleinen Dörfern wird man als Tourist angeguckt, als ob man von einem anderen Stern wäre! Es war jedenfalls herrlich entspannend über die kleinen Dämme zu fahren.
Nachdem ja schon das „bekannte“ Tam Coc nicht wirklich ausgeschildert war, hatte ich echt Mühe die Mua Cave zu finden! Gut, dass der Weg mein Ziel war und ich die Irrfahrt durch die Gegend echt genießen konnte! Und mit ein wenig Zeichensprache sowie dem Begriff „Mua“ konnten mir einige Einheimische die ungefähre Richtung andeuten. Wie zu erwarten war, fand man nicht sehr viele Touristen vor, denen es zuvor dann aber ähnlich ergangen war.
Die wenigen Touristen sind wohl auch der Grund gewesen, warum die Anlage doch ein wenig verfallen aussah. Hier schien mal ein echt schön angelegtes Cafe gewesen zu sein, welches jetzt aber nur noch verfallen war. Hauptattraktion war jedoch der Aufstieg auf den Ber über elendig viele Treppenstufen! Diese hatten eine Höhe, dass man sich echt fragte, wie die „kleinen“ Asiaten hier zurechtkommen sollten. Oben angekommen hatte man trotz des mal wieder leicht diesigen Wetters eine super Aussicht auf die Tam Coc und die Bich Dong Region! Zur anderen Seite erhoben sich weitere Felsen… Zu denen sage ich jetzt mal nichts und verweise einfach mal auf die Fotos (lasst eure Fantasie spielen!)… Es hat sich jedenfalls wirklich gelohnt! Insgesamt konnte ich so mal wieder einige Stunden auf dem Rad verbringen, bevor ich nach einer Dusche den Nachtzug nach Dong Hoi besteigen konnte…
So… Jetzt seit froh, dass ich nicht ausführlicher geschrieben habe 😉 Der nächste Bericht wird hoffentlich nicht ganz so lange auf sich warten lassen!
Grüße in die Heimat!!!
Elisabeth
November 25th, 2010 um 21:00 Uhr