Nachdem wir in Saigon 2 Tage mehr als ursprünglich geplant verbracht hatten war es so langsam an der Zeit weiter zu ziehen… Nächste geplante Station war das Mekong Delta.
Die echt günstigen Touren schreckten uns aber ein wenig ab. Um die 40 USD für 3 Tage incl. Allem??! Von einigen Leuten hatten wir gehört, dass die billigsten Hotels, welche total ausserhalb liegen angesteuert werden. Daher doch lieber selber planen. Da My Tho für die Touranbieter aus Saigon günstiger liegt, sollen sich hier doch eher mehr Touristen aufhalten. Zudem sollen die Floating Markets von Cai Be, welche unser bevorzugtes Ziel waren, von Vinh Long weitaus besser zu erreichen seien… Also ging es doch gleich mal dorthin… Nach einer rasanten Fahrt, einer schnellen Hotelsuche und einem echt guten Mittagslunch an einer Garküche auf dem lokalen Markt ging es direkt an die Uferpromenade um ein privates Boot für die Tour zu dem Markt zu organisieren. Privat?! Jepp… der einzige offizielle Touranbieter nutzt das Monopol zu echt heftigen Preisen. Viele Bootsbesitzer bieten daher private Touren an. Auch wir wurden sofort angesprochen: 50.000 Dong für 2 Personen und einer 4 stündigen Tour… Uns kam der Preis echt mehr als günstig vor. Also nochmals nachgefragt… Es sollte so günstig sein. Werden wohl noch weitere Leute mitfahren, dachten wir uns. Also für den nächsten morgen um 6:00 verabredet (die Märkte sollen morgens am schönsten sein). Den Nachmittag haben wir dann auf der Insel An Binh verbracht. Hier sind mehrere, sehr eng beieinander liegende Inseln über kleine Brücken miteinander verbunden, so dass es fast wie ein Venedig ohne Häuser wirkt. Dafür sind hier Obstplantagen in Hülle und Fülle… Eigentlich wollten wir ne Tour mit dem Roller machen. Aber nachdem wir direkt an der Fähre angesprochen wurden, die Kommunikation auf Englisch schon gar nicht ging (wir mussten mit dem Finger 3 mal unsere Uhr umkreisen, damit wir verständlich machen konnten, dass wir gerne 3 Stunden umhergefahren werden wollen; wie soll man da weitere Wünsche äussern können??!) und die Tour dann auch noch 100.000 Dong pro Person kosten sollte, schlugen wir das erste Angebot gleich mal aus… Wir wollten nen zweites Angebot einholen… Es gab aber keine weiteren Rollerfahrer. Die Insel war so untouristisch… Also zu Fuß los. So haben wir zwar nicht viel von der Insel gesehen, sind aber in die kleinen Ecken der wenigen Dörfer gekommen, die wir ansonsten bestimmt nicht gesehen hätten… Die Häuser waren ganz schön unterschiedlich: von der kleinen Hütte bis zum echt schönen, gepflegten und großen Haus (welche bestimmt den Plantagenbesitzern gehörten) gab es alles. Die Tour war nett, aber nicht spektakulär… Am nächsten morgen ging es dann auf unsere Bootstour. Wir waren die einzigen, die um 6:00 da waren… 50.000 Dong und nur 2 Personen? Wie soll das gehen? Also noch mal den Preis nachgefragt und los ging es… Um es kurz zu machen: Die Fahrt auf dem Mekong war schon echt nett. Die Floating Markets von Cai Be haben uns jedoch enttäuscht! Der Markt war viel kleiner als im Reiseführer beschrieben. Von einem hektischen treiben oder eng miteinander vertauten Booten konnte keine Rede sein. Statt dessen waren einige größere Boote auf dem Markt und wurden von einigen, wenigen kleineren Booten angefahren. Wir hatten uns echt was anderes vorgestellt. Auf dem Rückweg ging es dann aber noch einmal auf die Kanäle auf An Binh… Das war richtig schön und erholsam und nahm uns einiges von der vorherigen Enttäuschung!
Heftig wurde es dann als wir zahlen wollten. Wir hatten uns ja die ganze Zeit gewundert, warum die Tour so günstig gewesen war. Jetzt wussten wir es. Der Bootsführer wollte uns weißmachen, dass die Tour 350.000 Dong kostete, und wir die ganze Zeit seine „3“ überhört hätten… Es war schon fast witzig, wie er sich bemühte „threehundretfiftythousand“ auszusprechen und gleichzeitig versuchte das „three“ mehr oder weniger zu verschlucken… Was nun? Wir waren uns mehr als sicher, dass er uns regelmäßig 50.000 genannt hatte. Zudem hatten wir ja auch dreimal nachgefragt, und unsere „fiftythousand“ wurden bestätigt. Was für eine Abzocke, welche wir natürlich nicht mitmachen wollten! Aber welche Möglichkeiten hatten wir, welche hatte er? Um die Situation ein wenig zu beruhigen dachten wir uns, dass wir vor der ersten Verhandlung mit einem Preis von 200.000 bis 250.000 Dong gerechnet hatten. Letztlich gaben wir ihm 160.000 Dong und gingen einfach… So hatten wir weniger bezahlt, als ursprünglich gedacht und konnten gleichzeitig einer echt heftigen Auseinandersetzung aus dem Weg gehen, von deren Ausgang wir keine Ahnung gehabt hätten… Ärgerlich war es trotzdem! Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich auch 3 Stunden später noch über diese Abzocke geärgert! Was wäre wohl passiert, wenn wir die Polizei gerufen hätten? Keine Ahnung, ist jetzt auch egal… Nächste Station im Delta war Cantho, von wo wir mit dem Speedboot noch Phnom Penh hätten kommen können… Doch irgendwie haben wir uns auf der Fahrt dorthin überlegt, dass wir unsere 2 geplanten Strandtage doch lieber auf Phu Quoc als in Sihanoukville verbringen wollten. Also doch kein Speedboot buchen, sondern einen Bus nach Rach Gia… Den Tag in Cantho haben wir echt locker angehen lassen… Ein wenig die Stadt zu Fuß erkunden, ein wenig Reiseplanung und abends ein wenig in die City. Dort gab es zum wiederholten Male einen kleinen, festen Rummelplatz, welcher auf Kleinkinder ausgelegt war. Entenangeln, ein kleines Riesenrad, kleine Scooter und ein Becken mit Bällen (Ikea lässt grüßen)… Die Familien halten sich hier regelmäßig abends auf, und es ist schön anzusehen, wie die Kleinen hier ihren Spaß haben! Mit viel nachfragen haben wir dann auch noch in einer Nebenstraße einer Nebenstraße ein Billiardcafe gefunden. Touristen scheinen sich hier nicht hinzuverirren. Der Besitzer guckte jedenfalls echt Verdutzt, freute sich aber mächtig, dass wir bei ihm ein paar Stunden verbringen wollten. Und auch für die vorbeikommenden Jugendlichen waren wir eine nette Attraktion: „Zwei Westler, die nicht Billiard spielen können und irgendwo im nirgendwo sind…“ 😉
Am nächsten Abend waren wir in Rach Gia, von wo die Fähre nach Phu Quoc geht. Unser Hotelzimmer war ewig groß und modern zu nennen! Wir hatten aber nichts davon, da wir in Rach Gia schnell unsere Fährtickets buchten (250.000 Dong pro Person) und uns auf die Suche nach unserem Abendessen machten. Es gab leckere „vietnamesische“ Burger von einer Garküche. Brötchen mit einer kleinen Frikadelle, zwei kleinen Spiegeleiern (die Eier waren so groß wie Wachteleier), Salat und leckere Soßen… Alles für 9.000 Dong pro Burger. Und die waren so lecker, dass wir nach dem ersten Burger je zwei weitere bestellten!
Gegessen haben wir auf einem größeren Platz mit Springbrunnen, einer Statue von Ho Chi Minh und ganz vielen Locals… Hier wurde von Frauen ein super Joghurteis in kleinen Gläschen verkauft, welche einen super Nachtisch darstellten. Dann ging es auch gleich mal ins Bett, da die Fähre am nächsten Tag gegen 8:00 ablegen wollte…
So kann man kurz zusammenfassen: Das Delta war schön anzusehen (viel auch auf den Busfahrten), braucht aber nicht zuviel Zeit…
Wie es uns auf Phu Quoc ergangen