Lesotho… Jepp wir waren da und es hat weder geschneit noch geregnet!
Der Weg nach Lesotho war schon wieder eine ganz andere Welt. Nachdem wir uns einige Tage an Südafrika gewöhnt hatten, was den westlichen Ländern doch wesentlich näher kommt, hatten wir plötzlich wieder das „wirkliche“ Afrika vor Augen. Bereits die Straße zur Grenze war eine Gravelroad mit vielen Schlaglöchern und noch mehr Staub. Der Grenzübergang war super einfach. Auf der südafrikanischen Seite einen Ausreisestempel abholen, ein wenig weiter zur lesothischen Grenze, ein kurzes Formular ausfüllen und ohne große Komplikationen den Einreisestempel abholen.
Und schon kamen sie wieder; die einfachen Häuser mit den Menschen, die trotz allem lächelten, winkten und einfach glücklich aussahen. Zudem die einfachen Straßen… Den Pass, welchen wir nahmen, hätte ich alleine niemals angegangen… an vielen Stellen war kein Platz für zwei Wagen… Die Landschaft war dafür aber überragend! Und in welchen entlegenen Ecken die Leute noch ihre Hütten gebaut haben… einfach erstaunlich! Ich hoffe auf den Fotos kommt die Landschaft wenigstens ein wenig rüber… All die am Berg angelegten Felder, die Berge selbst…
In Lesotho selbst haben wir zwei Nächte verbracht, so dass wir einen vollen Tag zur Verfügung hatten, an welchem sich einige von uns zu einem Ausritt, die andere Gruppe für eine nette Wanderung entschieden haben. Die Wanderung war für 4 Stunden angesetzt und sollte uns zu einem Wasserfall führen. Der Wasserfall war den Besuch nicht wert, aber die Wanderung an sich war grandios. Mitten durch die super schöne Landschaft über Wiese, „Stock und Stein“ und Bäche. Berg runter war ja noch einfach… Aber Berg rauf in ca 2000 Meter Höhe nahm so manchem die Luft… Trotzdem erweiterten wir unsere Wanderung noch um 1 Stunde durch ein nahegelegenes Dorf. Dort sahen wir, wie das heimische Bier gebraut wird. Es gibt zwei Sorten: Maisbier und Gingerbier. Beides nicht mein Fall! Und man sollte erst recht nicht gucken, was man trinkt! Das Ganze sah aus wie Milch mit ein wenig gehäckseltem Stroh. Der Ansatz für das Bier wird für eine Stunde aufgekocht und dann für 3 bis 7 Tage zum gären gelagert. Danach wird vom „Braumeister“ (meistens Frauen) eine Fahne gehisst, welche signalisiert, dass neues Bier verfügbar ist. Eine weiße Flagge bedeutet, dass das Maisbier vorrätig ist, für das Gingerbier wird eine gelbe Flagge gehisst… Getrunken wird das Bier aus Bechern… Unser Guide bekam für die Tour umgerechnet nur einen Euro pro Stunde für die gesamte Gruppe! Wir als Gruppe mussten jedoch umgerechnet einen Euro pro Person und Stunde bezahlen… Wer verdient denn da so gut??! Immerhin waren wir mit 5 Leuten unterwegs… Die Lösung ist ganz einfach und aus meiner Sicht eine echt gute Sache. Der restliche Betrag geht komplett in einen Trust/ Fond für die Gemeinde. Mit diesem Geld werden Schulen aufgebaut und betrieben, Brunnen gebaut und AIDS Prävention betrieben… Für uns war die Wanderung letztlich immer noch super günstig, für die Gemeinde ist das Geld richtig was Wert. Es kostet umgerechnet lediglich 20 EUR um 1 Kind 1 Jahr lang den Schulbesuch zu ermöglichen! Da seht ihr mal die Relationen. Trotzdem ist alles, was mit Tourismus zu tun hat richtig teuer. Eine Person auf dem Campingplatz kostet fast immer 7 EUR und mehr. Eine Dose Bier in der Campingplatzbar kostete 11 Rand. Ausserhalb haben wir 750ml Flaschen für 10 Rand bekommen! OK: Am zweiten Abend haben wir den Geburtstag von Gerald ausserhalb feiern wollen. Auf unserer Wanderung hatten wir eine scheinbar nette Bar in der Nähe gesehen, welche einen Billiardtisch hatte. Beleuchtet wurde das ganze mit Petroleumlampen!!! Also dorthin… Komischer Weise schien der Wirt eher genervt zu sein, dass er nun arbeiten musste, anstatt sich über zahlende Gäste zu freuen… Das „Beste“ aber war der „Touriaufschlag“, der das Bier auf einmal auf 12 Rand verteuerte 😉 DA auch keine Musik in der Bar gespielt wurde, blieb es bei lediglich einem Bier. Auch auf dem Campingplatz war nicht mehr viel zu machen, da der Strom mit Generatoren erzeugt wird, welche um 10 Uhr abends abgeschaltet werden!!! Dann ist alles dunkel, und man hat besser eine Taschenlampe bei sich. Insgesamt hat mir Lesotho super gefallen! Es war für mich wieder das richtige Afrika mit dem gewissen Touch von Abenteuer, wogegen Südafrika wie ein Urlaub wirkt… Aber: Mit Umweltschutz etc ist hier noch viel zu tun, und man sieht an allen Ecken und Enden, dass dies (natürlich) nicht das vorrangige Thema ist. Ein Beispiel dafür war unser Campingplatz, auf dem alle Flaschen auf einen Haufen geworfen wurden!
Jetzt sind wir wieder in Südafrika… Johannesburg um genau zu sein… Meine letzten Tage in Südafrika werde ich auf meinem Flug zusammenfassen, welcher mich am 2. November nach Bangkok bringt.