Jepp! Morgen kommt Enrico nach Sai Gon eingeflogen… Daher begebe ich mich gerade auf den Weg dorthin… Wobei ich natürlich seit Hue noch einiges erlebt habe, was ich doch sehr gerne festhalten möchte.
Erste Station nach Hue war Da Nang, was lediglich 28km von Hoi An entfernt liegt. Daher steigt hier auch kaum ein Tourist ab. Jedenfalls am Bahnhof angekommen war mein erster Gang zum Sony Service Center, da seit geraumer Zeit auf allen meinen Fotos ein schwarzer Punkt sichtbar war. Da es alle Objektive betraf konnte es eigentlich nur Schmutz auf dem Sensor sein, welcher sich auch mit dem Reinigungsprogramm nicht entfernen ließ. Da Nang hat eines der ganz wenigen Service Center in Vietnam… Also hin und glücklich, dass es auch an einem Samstag geöffnet hatte. Leider sollte die Kamera erst am nächsten Nachmittag fertig sein… Naja… Macht man nichts… Zudem der Preis: 200.000 Dong! Da sieht man, dass die ganz genau wussten, dass ich auf sie angewiesen bin und keine andere Chance hatte! Aber eine heile Kamera soll es einem echt Wert sein, somal ich bisher nirgends den neuen Alpha 580 Body gesehen habe…! Dann wäre ich ja echt arg ins Grübeln gekommen. Der neue Body hat immerhin die echt geniale Panoramafunktion!!! Aber was soll ich mir Gedanken machen, wenn ich den Body nicht bekommen kann… Und das Enrico mir den Body aus Deutschland mitbringt wäre nur eine Notlösung gewesen, wenn meine Kamera nicht zu reparieren gewesen wäre. Immerhin kostet der Body in Deutschland mal eben 750 EUR!
Evtl erzähle ich schnell die Geschichte der Kamera zu Ende, auch wenn ich dann nicht ganz chronologisch bin… Am Nächsten Tag war der Flecken auf den Fotos jedenfalls noch immer da… Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der Service sich die Kamera nur ganz grob vorgenommen hatte. Also noch einmal leichten Druck machen und gleichzeitig die Zuckerstange rausholen… Weitere 200.000 Dong Trinkgeld, wenn die Kamera am nächsten morgen funktioniert… Ansonsten würde ich gar nichts zahlen… Der Deal war perfekt. Bei den Summen wird hier auch gerne am Sonntag gearbeitet. Und was soll ich sagen? Die Kamera war wieder in einem Top Zustand als ich sie tags drauf abholte J
Mit Hotels soll es in Da Nang laut dem Loose echt schwer sein, da die Stadt wirtschaftlich erfolgreich ist und eigentlich nur auf Geschäftsleute eingestellt ist; also nur teurere Hotels… Ich also in Richtung eines als günstig bezeichneten Hotels gelaufen… An der Uferpromenade des Flusses kam ich dann aber an mehreren kleinen, einfach aussehenden Hotels vorbei. Also in eins rein und nach dem Preis gefragt: 200.000 Dong pro Nacht… Teuer??? Erst recht nicht als ich das Zimmer gesehen habe! Kühlschrank, Fernseher, Balkon mit Flussblick…. Also echt super! Die Besitzer kümmerten sich sogar um meine Visumsverlängerung! Dumm nur, dass bei den Behörden am Wochenende kaum jemand ansprechbar ist… So wurde die Verlängerung einfach mal mit 70 USD angeschlagen (die Verlängerung und somit auch die Preise liegen in der Hoheit der Provinzen; und somit letztlich bei der Stimmung des jeweiligen Beamten…). Das war mir zu viel, weswegen mein Visum vorerst noch nicht verlängert wurde…
Zu Da Nang an sich: Die Stadt an sich ist wirklich nicht besonders schön. Aber es sind eigentlich keine Touristen vor Ort, so dass man als Tourist schon auffällt. Aber man ist eine Attraktion! Jeder grüßt einen. Viele wollen einem die Hand geben… Die Kinder (vor allem die ganz Kleinen) sind ganz aufgeregt! Wahnsinnig schön!!! Und auch wenn es sprachliche Barrieren gibt: ein Lächeln, ein Winken oder andere Gesten sind meist ausreichend.
Weswegen Touristen hier jedoch mal eine Nacht bleiben sollten? Es gibt einen großen Supermarkt mit angeschlossenem Einkaufscenter inklusive einem Kinokomplex. Von dem habe ich am Sonntag gebraucht gemacht, als es heftig geregnet hat. Avatar in 3D und den neuen Harry Potter… Zusammen mal gerade 6 USD 😉 Der Supermarkt war riesig! Mal wieder unbeschwert einkaufen ohne handeln zu müssen! Und zudem konnte man sich mal ein paar Preisorientierungen abholen, da ja endlich mal alles zum wirklichen Verkaufspreis ausgezeichnet war. Zudem sehr amüsant, dass sich die Vietnamesen nicht anstellen können: Statt sich in eine Schlange zu stellen kneult sich alles um Verkaufskassen, Essensausgaben etc. Respektabstand an der Kasse??! Neee… Das ist ne Lücke, welche man am besten sofort besetzt! Auch beliebt: Einfach mal an nem Nadelöhr stehen bleiben, sich hinhocken und z.B. die Einkaufstüten durchgehen 😉 Ist echt mal ganz lustig anzusehen! Wenn es einem dann mal zu viel wird und man auch mal an die Reihe kommen will heißt es „Skiliftmodus einschalten“ und los geht’s… Immerhin habe ich ja nen kleinen Größen- und Gewichtsvorteil!!!
Weiteres Highlight in Da Nang ist die Uferpromenade am Abend. Die Promenade wurde echt super fertig gemacht. An beiden Seiten des Flusses sind teilweise neue Gebäude entstanden, teilweise entstehen welche… Die alten Gebäude sind in einem wesentlich besseren Zustand, las man es sonst so aus Vietnam kennt. Zudem Leuchtreklamen, welche noch keine Überhand nehmen und daher eine ganz angenehme Stimmung verbreiten… An der Promenade treffen sich am Abend die Einheimischen… In der Mitte der Promenade wird Inlineskating geübt, Brakedance vollzogen oder Kunstkampfsport ausgeübt. Es macht schon spaß sich einfach auf die Mauer zu setzten und das Treiben zu beobachten! An den beiden äußeren Bereichen treffen sich die ganzen Pärchen 😉 Die Stimmung ist total entspannt und endlich mal gänzlich ohne Touristen… Daher wird man auch nicht ständig von Verkäufern angesprochen. Garküchen gibt es trotzdem… Da Nang macht in der Tat den Eindruck einer aufstrebenden Stadt. Wobei im Gegensatz zu Ha Noi der Aufbau geplanter und weitaus wertiger erscheint. Wer also eine Nacht in Da Nang erübrigen kann wird es meiner Meinung nach nicht bereuen.
Am Montag ging es dann weiter nach Ha Noi… Mit dem lokalen Bus kostete das Ganze für mich 20.000 Dong (Einheimische bezahlen meist 15.000 Dong, Touristen sonst aber wohl auch gerne mal 50.000!)… Die Fahrt war echt spannend. Da keine Plätze mehr frei waren wurde mir ein Platz auf den Radkästen sauber gemacht und als Sitzplatz angeboten, damit ich nicht die ganze Stunde stehen musste… Mein Hotel in Ha Noi war echt nett gelegen… Die Altstadt, das absolute Highlight von Hoi An war in wenigen Minuten erreicht. Zudem Fernseher (so konnte ich Barcelona gegen Real gucken), Kühlschrank,… Und ganz wichtig: Visaservice! Die hatten mit den Beamten schon fixe Konditionen ausgehandelt. 22 USD und 2 Tage Bearbeitungszeit. Passte mir sehr gut! Die Altstadt von Hoi An strahlt eine sehr gemütliche und ruhige Atmosphäre aus, ist aber innerhalb von 2 Stunden komplett gesehen. Aber dafür gibt es dann ja die Cafes, Restaurants in denen man ein wenig abschalten kann.
Die Häuser erinnerten mich ein wenig an Sansibar. Auch in Hoi An hatten die Häuser schon bessere Zeiten erlebt. Ein Anstrich wäre bei vielen bestimmt mal wieder fällig gewesen. Aber die Häuser waren mit ihren kleinen Säulen und Verzierungen schön anzusehen. Und das wirklich Alte gab dem Ganzen zusätzlichen Charme, welcher mit einem Anstrich ganz bestimmt verloren gegangen wäre! In der Stadt sind viele Seidenlaternen zu finden, wofür die Stadt einigermaßen berühmt ist. Nachts geben diese ein sehr schönes Licht ab, auch wenn sie mittlerweile nicht mehr mit Kerzen beleuchtet werden, sondern mit modernen Energiesparlampen! Auf dem Fluss, welcher durch Hoi An führt sind viele Boote zu sehen und ein paar beleuchtete Figuren… Insgesamt kann man in der Stadt eigentlich nur ausspannen, essen,… und das richtig gut! Ups: Jetzt hätte ich für viele Touristen das wichtigste fast vergessen. Hoi An beherbergt unendlich viele Schneider und Schuhmacher, so dass man in jedem dritten Haus Anzüge, Kleider oder Schuhe maßschneidern lassen kann… Zu echt günstigen Preisen, wobei die Qualität wohl stark auseinandergehen soll… Ich habe des Spaßes halber ein paar Sneaker bestellt. Hier kann man aus verschiedensten Designs wählen und danach die einzelnen Farben abstimmen… Für ein Paar Sneaker habe ich letztlich 15 USD gezahlt. Leider waren (trotz ausmessens) die Schuhe zunächst ein wenig zu klein. Mit viel ausklopfen wurde das so ein wenig behoben… Statt der zunächst ausgemachten 20 USD waren somit nur noch 15 USD fällig, nachdem ich angedroht hatte die Schuhe nicht abzunehmen… Bin echt froh, dass es nur ein Paar billige Sneaker waren. Mal sehen, wie lange ich die mittschleppe… Weihnachten, Silvester und Geburtstag können sie eventuell ganz brauchbar sein… Und danach werde ich sie wahrscheinlich zurücklassen… Wenn auch nicht 100%ig erfolgreich, war es trotzdem ein Erlebnis den ganzen Prozess einmal mitzumachen: Design auswählen, Farben bestimmen, Preis aushandeln (nicht „Feuer und Flamme“ sein; immer mal wieder umdrehen um den Laden zu verlassen und die Preise purzeln), vermessen, erstes Fitting….
Einen Tag bin ich noch ein wenig mit dem Rad in die Umgebung… Die Strände lohnen sich aber aus meiner Sicht nicht wirklich. Ja, es gibt sie und es sind auch Palmen da… Aber das Meer ist so aufgewühlt gewesen (wie meist), dass schwimmen eher nicht angebracht ist… Zudem ist der Sand an den Stränden nicht wirklich sauber, sondern oft zugewuchert, was eine bessere Stimmung verhindert. An einem der Strände ist es mir dann auch glatt noch passiert, dass meine abgeschlossenes Fahrrad nach 10 Minuten weg war! Ich wollte schon mit nem Motorbike zurückfahren, da sah ich es dann in den Büschen… Da hatte sich jemand die Mühe gemacht das Rad 50 Meter weiter einfach in die Büsche zu schmeißen! Warum auch immer??
Am letzten morgen ging es dann nach My Son… Eine Tempelanlage, welche zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Schöne Anlage, welche leider sehr stark von den Amis bebombt wurde… Zudem regnete es! Bei guten Wetter ist My Son aber einen Besuch wert, auch wenn es nicht überaus spektakulär ist. Ich Verweise einfach mal auf die wenigen Fotos… Nachmittags noch mal schnell durch die Stadt spaziert, und wen trifft man?! Lena und Irene, die gerade zuvor angekommen waren… Natürlich musste bei nem Kaffee erstmal die Erlebnisse der letzten Tage ausgetauscht werden…! Super die beiden gesehen zu haben! Und was für nen Zufall!
Abends ging es dann in den Nachtbus, welcher uns eigentlich direkt nach Mui Ne bringen sollte… Nachtbusse sind nicht wirklich bequem und ich würde immer einen Nachtzug vorziehen. Zum einen liegt man im Nachtbuss nicht wirklich komplett waagerecht. Dann ist die Fläche nicht wirklich breit, so dass seitlich schlafen oder umdrehen fast unmöglich sind. Besonders wenn man in der letzten Reihe ist und jeweils neben sich weitere Personen liegen… In den anderen Reihen kommt neben einem nur der Gang, was es einem eventuell ein wenig mehr erlaubt wenigstens den Arm über die eigentliche Liegefläche herauszustrecken… Die Liegen sind in zwei Etagen angebracht. Um platz zu sparen ist der Oberkörper ein wenig aus der waagerechten aufgerichtet, so dass die Beine des Hintermannes in den Raum darunter Platz finden… Keine Ahnung wie ich das besser erklären soll… Mache beim nächsten Mal (wenn es denn wieder nen Nachtbus geben muss) ein Foto… Letztes Argument gegen den Nachtbus: die Straßen sind mit Schlaglöchern überseht, die Überholmanöver nicht wirklich lustig und das Gehupe tut den Rest! Und dann hatten wir noch das Vergnügen, dass wir um 6:00 in Na Thrang aussteigen sollten um die letzten Kilometer mit einem anderen Bus zurückzulegen… Soviel zu der Aussage der Bus geht in einem durch nach Mui Ne! So durften wir alle früh morgens für 2 Stunden auf den neuen Bus warten! Das ist natürlich richtig was für mich 😉 nach 5 Stunden Fahrt kamen wir dann auch mal in Mui Ne an. Im Anschluss an die Stadt/ Fischerdorf führt eine Straße am Strand entlang, an welcher sich die Hotels und Resorts nur so aneinanderreihen… Teilweise ganz schön herausgeputzt… Nen eigenen Bungalow bekommt man ebenfalls leicht… Sobald man bereit ist 50 USD für ein Zimmer bzw Bungalow hinzulegen steht einem echt richtig was offen! Ware s mir aber ehrlich gesagt nicht wert, so dass ich mich für 10 USD auf der anderen Seite der Straße einquartierte. An den Strand kann man auch so… Und beim Schlafen brauche ich keinen Strandblick. Und das gesparte Geld lässt sich gut in den Restaurants und Cafes investieren. Soweit meine Gedanken. Als ich mich dann auf den Weg zu einem der schönsten Strände Vietnams aufmachte (Loose und andere Reiseführer) war ich aber arg enttäuscht. Der Strand war zwar ewig lang, aber leider auch ewig schmal! Dass der mittlere Teil des Strandes bei Flut bis zur Brandungsmauer überflutet sein sollte wusste ich ja… Aber auch an den Seiten war nur wenig Sand zu entdecken…. Da war ich schon was ganz Anderes gewohnt! 😉
Trotzdem war es erholsam in den Cafes einfach abzuspannen und den Reiseführer wieter zu studieren… Am nächsten Morgen bin ich dann mit dem Rad (Damenrad in einem super Zustand!, Leider zu klein und keine Gangschaltung; war das Beste, welches zu bekommen war) zu den Sanddünen aufgebrochen… Die roten Dünen, welche von den meisten zurecht als gelbe Dünen bezeichnet werden) waren Nahe bei, aber weniger spektakulär. Auf dem weiteren Weg zu den weißen Sanddünen hätte ich mich mal wieder über den Loose aufregen können. Anstatt Entfernungen mal in Kilometern anzugeben wurden Fahrzeiten mit dem Motorrad angegeben!!! Und wie schnell war das Motorrad nun? Von Bekannten wusste ich zum Glück, dass die angegebenen 25 Minuten bei weitem zu wenig sind… Also immer mal weiter in die Pedale getreten, und was soll ich sagen: Mal wieder nichts ausgeschildert! Aber gefunden 😉 Die weißen Sanddünen sind wesentlich ansehnlicher, wenn auch kein Vergleich zu denen in Namibia. Trotzdem sollte man sie nicht verpasst haben! Schön auch das Gesicht des Parkplatzwächters als ich mit dem Rad ankam… Er hätte nur Preise für Motorräder und Autos erhalten… Ich sollte mein Rad doch einfach kostenlos abstellen 😉 Sehr nett!!!
Auf dem Rückweg konnte ich dann noch ein paar weitere Touristen beruhigen, welche mit dem Moped und einem Reiseführer am Straßenrand standen und dachten sie hätten sich verfahren, weil die Dünen einfach nicht ins Blickfeld kommen wollten… Da haben wohl auch andere Reiseführer so Ihre Macken gehabt. Den „roten Canyon“ habe ich dann aber trotz Nachfragen nicht finden können! L Letztes Highlight in Mui Ne waren die Kiter, welche ich an einem „versteckten“ Strandabschnitt links des Hafens beobachten konnte. Imposant kann ich nur sagen wie die übers Wasser fegen, teilweise durch die Luft fliegen… Und trotz des großen Verkehrs auf dem Wasser verfangen sich die vielen Drachen, wie durch ein Wunder, nicht ineinander…! Die Zeit verflog nur so!!!
So… Obwohl ich mal wieder nicht alles aufgeschrieben habe ist der Bericht mal wieder ein wenig länger geworden… Einige haben sich ja schon „beschwert“, dass ich immer nur Romane schreibe 😉 Sorry dafür! Aber ich will die Reise ja auch für mich festhalten, und der Blog ist mein „Tagebuch“, welches ich mit allen Interessierten teile…
Wie gesagt: Jetzt sitze ich im Bus nach Sai Gon, wo ich morgen früh Enrico vom Flughafen abholen werde… Freue mich schon auf den gemeinsamen Monat!!!
Ob ich in der Zeit viel zum Schreiben kommen werde? Mal sehen… Die Erlebnisse müssen ja festgehalten werden 😉
PS: Fotos sind bereits auf Picasa eingestellt und folgen hoffentlich auch schnell auf den Blog…
Chris
Dezember 6th, 2010 um 09:59 Uhr