Jetzt sitze ich gerade im Truck, habe zwei weitere Erlebnisreiche Tage hinter mir und habe nicht mal meinen letzten Bericht hochladen können… Macht nichts: Dann werden halt das nächste Mal zwei Berichte hochgeladen.
Was ist also nach dem Antelope Park so geschehen? Früh aufstehen, ohne Frühstück auf den Truck (5:00 Abfahrt!) und los ging es Richtung Great Simbabwe. Great Simbabwe ist eine ehemalige Stadt/ Land, welche zwischen 1400 und 1800 groß (sehr groß!) und mächtig war, weil Sie einen direkten und einfachen Weg von den Mienen (hauptsächlich Gold) zu den Häfen war. Dadurch wurden hier viel Gold und Tauschgüter wie Porzellan und Gewürze transportiert, von denen ein gewisser Anteil als Wegezoll in Great Simbabwe blieb.
Great Simbabwe wird die gesamte Anlage genannt. Benannt wurde sie allerdings nach dem Palast des Herrschers, welcher auf dem Hügel gelegen war. Darum herum siedelten sich dann die Günstlinge,…, des Herrschers an.
Simbabwe bedeutet übrigens „Großes Haus aus Stein“. Und der Palast war in der Tat aus Stein, genauer genommen aus Granit, gebaut. Genauso wie die Mauern und weitere Gebäude wie z.B. der Harem… Die Steine wurden gewonnen, indem der Granit in der Region mit großen Feuern erhitzt wurde, schnell abgekühlt wurde und der Stein so in quadratische Stücke zersprang…
Hier machten wir uns also zu Fuß auf, um die noch verbliebenen Ruinen des Palastes, der Mauern etc zu besichtigen… Eine wunderbare Kulisse, welche auch zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Trotz dieser Tatsache, und dem Fakt, dass Great Simbabwe nach den Pyramiden das zweitgrößte Monument Afrikas beinhaltet, waren wir die einzige Besuchergruppe! Soviel zum Thema Massentourismus. Mit einem Guide wie dem unsrigen, der sehr gut erklären konnte und eine Menge von der Geschichte zu berichten wusste, verging die Zeit jedenfalls wie im Fluge.
Wie ihr euch bestimmt schon gedacht habt, hat diese, für diese Region kulturell und historisch wichtige Stätte dem heutigen Simbabwe den Namen gegeben.
Nach der Tour schnell was gegessen und schon ging es wieder auf die Straße zum nächsten Camp. Ein ganz schöner Ritt. Wir kamen abends um 19:00 in der Dunkelheit an und mussten noch die Zelte aufbauen und kochen. Essen gab es dann entsprechend erst um 22:00.
Der nächste Tag war zur freien Verfügung, doch hatten wir die Option eine Safari der anderen Art zu buchen, was fast jeder von uns annahm.
Es ging nicht darum möglichst viele Tiere vom Jeep aus zu sehen, sondern zu lernen gewisse Spuren wahrzunehmen und zu deuten. Mit dieser Hilfe wollten wir uns (teilweise zu Fuss) auf die Spuren der weißen und schwarzen Rhinos machen… Wobei: Die weißen Rhinos in WirklichkeitHH
Grau sind, wesentlich größer sind als die schwarzen, und Grasfresser sind. Die schwarzen Rhinos sind wesentlich kleiner, ebenfalls grau (wenn auch ein dunkleres grau), aggressiver und Sträucher futtern… Sie senken den Kopf also nicht… Dafür ist das zweite Horn des schwarzen Rhinos wesentlich größer (2/3 des ersten Horns) als das des weißen…
Wegen dem Horn werden die Rhinos auf von Wilderern geschossen. Vor allem i Asien wird daraus „Medizin“ hergestellt. Pro KG Horn werden bis zu 50.000 USD gezahlt! Und ein normales Horn hat zwischen 6 und 7 KG… Auch wenn die Wilderer, welche Ihr Leben riskieren (sie werden ohne Pardon erschossen, wenn sie gestellt werden), nur einen sehr kleinen Teil von diesem Geld bekommen, ist die Option trotzdem interessant und lohnenswert für viele… Kein Wunder bei einer Arbeitslosigkeit von 80% und dem Mangel an sozialen Systemen (welche hier wohl auch nicht mehr funktionieren würden)! Auch der Tourismus ist hier nicht soweit. Gerade in Zeiten der Krise, hatten unsere Guides im Jahr 2009 gerade mal 6 Halbtagestouren mit Gruppen!!! Dieses Jahr hat sich das ein wenig belebt; Weltmeisterschaft sei Dank.
Unsere Guides waren jedenfalls hervorragend! Sie zeigten uns nicht nur eine Menge Spuren (und erklärten wie diese zu deuten sind), sondern erklärten uns die Vegetation, zeigten uns Höhlenmalereien, Vogelnester und ein Skelett eines natürlich verstorbenen schwarzen Rhinos… Es war eine Safari der anderen Art; genau wie versprochen! Tiere haben wir nicht viele gesehen… Dafür gibt es mehrere Gründe: Erstens sind in diesem Park nie die Masse an Tieren zu sehen. Zweitens gab es in der letzten Zeit einige Buschfeuer, wodurch im Park sehr viel verbrannt war und die Tiere somit geflüchtet sind. Es war aber schon schön zu sehen, wie in der schwarzen, verbrannten Landschaft das Gras wieder anfing zu wachsen und in einem satten dunklen grün begann die Pläne wieder einzunehmen…
Drittens waren die Tiere sehr aufgescheucht und scheu, da in diesen Tagen Flugzeuge und Helikopter den Park durchquerten um die Rhinos zu zählen und teilweise zu endhornen…
Trotzdem konnten wir zwei weiße Rhinos zu Fuß verfolgen. Wir kam auf bis zu 50 Meter an die Tiere heran, auch wenn die Sicht durch die Büsche stark eingeschränkt war… Es war aber schon ein mulmiges Gefühl, wenn dich insgesamt ca. vier Tonnen mit vier Hörnern grimmig angucken und du keinen Schutzzaun oder Graben zwischen dir und den beiden Rhinos hast! Und das obwohl unsere Guides mit geladenen Gewehren bei uns waren 😉
Eins am Rande: die beiden Rhinos, welche wir verfolgen konnten sind normalerweise wesentlich scheuer und flüchten sofort… Doch nachdem ihnen ihre Hörner gestutzt wurden, haben sie aus unerklärlichen Gründen ihr Verhalten geändert…
Schade nur, dass wir keine schwarzen Rhinos gefunden haben… die weißen hatte ich ja schon beim Bird Park in Harare gesehen… Trotzdem beeindruckend, diesen mächtigen Tieren so nahe und „ohne“ Schutz gegenüberzustehen.
Hatte ich eigentlich schon die atemberaubende Landschaft erwähnt, in der wir uns bewegt haben? Felsen ohne Ende! Von der Witterung und Bäumen zersprengt… Guckt euch ein paar Fotos an (wenn ich sie hochgeladen bekomme)! Dazwischen, wie schon erwähnt, das wieder aufkommende grün… In dieser Kulisse noch ein schöner See… Ich hätte eine solche Scenerie nicht in Afrika erwartet, sondern eher in den USA (im inneren Californien und den angrenzenden Nationalparks…)
Der Tag war auf jeden Fall der absolute Hammer!
Was tut sich sonst so? Immer mehr Leute auf dem Truck überlegen, ob sie noch länger bleiben als ursprünglich gebucht… Das sagt doch schon was, oder?!
Denke ich lade so viel auf einmal hoch, dass es jetzt erstmal reicht!?
PS: Ich war doch echt so dumm, dass ich für meinen GPS Stick nur eine leere Batterie (und kein Backup) mit in den Park genommen habe! Somit haben alle Bilder aus dem Park dieselbe Positionsdaten… Ärgerlich! Aber wenigstens hatte ich die Kamerabatterie vorher getestet