Nachdem ich ja schon in meinem letzten Bericht kurz beschrieben habe, dass es mit dem Internetzugang (oder besser gesagt mit der Geschwindigkeit der Netze hier) eher schwierig ist und ich daher nicht so oft berichten kann, wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte. Insbesondere das „neidisch machen“ mit tollen Bilder gestaltet sich doch eher schwierig…

 

Aber genug der Klagen, ich will hier schließlich von meinen Reiseerlebnissen berichten!

…und da haben es die ersten Tage echt in sich!!! Nachdem wir am ersten Tag bereits einen ganzen Tag auf dem Truck hatten um von Kenia nach Tanzania in die Nähe von Arusha zu fahren begann an Tag 2 das wirklich Erlebnis. Wir sind zur Safari aufgebrochen. Zunächst waren wir in einem kleineren Park in der Nähe von Arusha. Und bereits dort war ich beeindruckt, begeistert und elektrisiert. Die Landschaft war beeindruckend, da das Wasser dort nicht ganz so knapp war wie im restlichen Land. Dafür waren die ersten Tiere aber auch relativ gut versteckt und in einiger Entfernung… Trotzdem war es schon ein aufregendes Gefühl aus einem Jeep heraus zum ersten mal auf einen Elefanten, ein Zebra und eine Giraffe zu treffen! Das Dach des Jeeps hatte Luken, welche während der Safari geöffnet werden konnten. So konnten wir uns in den Jeep stellen und aus dem Dach herausgucken. So ging es durch den Park, die Augen weit geöffnet um auch ja jedes Tier zu finden.

Am nächsten Morgen ging die Safaritour weiter. Wir mussten den Campingplatz bereits um 6:00 verlassen, so dass die Nacht doch sehr kurz war. Als wir dann am Monongrotokrater ankamen war die Enttäuschung aber recht groß! Es war so so nebelig, dass wir kaum mehr als 100m gucken konnten. An einen Blick in den Krater war erst gar nicht zu denken! Was solls, da muss man durch… Im Krater angekommen klarte das Wetter aber auf. Und da kaum ein Tier den Krater verlässt war die Population doch sehr beständig, und das Gebiet, in welchem sich die Tiere aufhalten konnten begrenzt. Dazu kommt die Winterzeit (=Trockenzeit), in der die Vegetation doch eher verbrannt oder erst gar nicht groß vorhanden ist. Das vereinbfachte den Blick natürlich erheblich. Dazu benötigen die Tiere ja Wasser, das sie zu dieser Zeit nur an wenigen Wasserstellen bekommen. Dadurch hatte ich das Glück meinen ersten Löwen zu sehen, welcher direkt neben einem der vielen Safarijeeps lag. Und nicht nur das! Auch Nachwuchs war mitgekommen! Etwas „Pech“ hatten wir mit den Rhinos, welche wir nur aus einer sehr sehr großen Entfernung zu sehen bekommen haben. Man, bin ich froh, dass ich mich für das 300er Objektiv entschieden habe! Dadurch habe ich wenigsten den Beweis, dass es die Rhinos wirklich gibt.

Ein weiteres Highlight gab es kurz bevor unsere Tour im Krater enden sollte. Ein älterer Elefant kam direkt auf uns zu und passierte uns in einer sehr kurzen Entfernung. Diese Elefanten können es einem wirklich antun! Sie strahlen eine Ruhe und Gelassenheit aus und haben dabei eine unglaubliche Präsens! Mittags war die Tour durch den Krater beendet und die Gruppe teilte sich auf: der eine Teil fuhr zurück nach Arusha, der andere Teil machte sich in den Seringeti Nationalpark auf. Ratet mal, in welcher Gruppe ich war…

250 USD für den Nachmittag und den nächsten morgen… 2 „Game-Drives“ also… aber incl. Zelten und Verpflegung in der Serengeti. Serengeti heißt übersetzt übrigens  “endless Plain”… Und das stimmte voll und ganz! Tiere waren so gut wie keine zu sehen, dafür aber eine Menge verdörtes Gras. „Die Tiere sind dem Regen hinterher…“ meinte unser Reiseführer, Gabriel. Erste Zweifel kamen auf, ob die Serengeti 250 USD wert war… Gerade schon, da wir eine Stunde für die „Einreisepapiere“ benötigten! Zeit die von der Safari verloren ging!

So fuhren wir also den Track entlang, die Nase im Wind und hielten nach Tieren ausschau bis sich ein kleiner Felsbrocken am Wegesrand auftat, auf dem ein Löwe zu liegen schien. Was für ein Glück! Wir konnten direkt neben den Felsen fahren und waren nur ca 3 Meter vom Löwen entfernt auf Augenhöhe! Ein echt mulmiges Gefühl, wenn man bedenkt, dass man in absoluter Reichweite von einem Löwen entfernt ist! (Gut daran: es ist noch nie jemand in der Serengeti einem Löwenangriff zum Opfer gefallen; also hatten wir die große Chance zu Überleben – im anderen Fall wären wir wenigstens berühmt geworden) Und das Glück hörte nicht auf! Neben dem Felsen waren weitere Löwen mit ihren kleinen. Faul lagen sie da in der Sonne und ließen sich fotografieren! Je weiter wir in die Serengeti hinein fuhren, umso mehr Wasserstellenn gab es. Heißt: Auch mehr Tiere! Der absolute wahnsinn!!! Dabei die doch eher karge Landschaft mit den vereinzelten Akatienbäumen und den Beregn im Hintergrund… einmalig!

Klar, dass der Sonnenuntergang bei einer solchen Kulisse ein Traum war!

Das Lager war ungeschützt inmitten der Serengeti, was einigen aus der Truppe ein wenig den schlaf raubte. „Zurecht“, wie wir am nächsten morgen erfuhren. So war eine Hyiene im Lager gesichtet worden, und auch ein Wasserbüffel nahm lieber die Abkürzung durch das Lager, als darum herum zu gehen…

Der nächste morgen wurde spannend! Wir hatten ja schon fast die gesamten Big Five gesehen (ok: Leopoard und Rhino nur aus großer Entfernung!). Nur ein Jaguar fehlte uns noch… Daher war die Begeisterung zunächst nur mäßig, als es über Funk hieß: „In der Nähe ist ein Löwe!“ Die Begeisterung nahm aber sofort zu als wir an der Stelle ankamen. Etliche Jeeps hatten sich versammelt. Am Wasserloch war eine einzelne Gazelle am trinken… Auf einer kleinen Erhebung hinter ihr war die Löwendame, eine Jägerin, zu sehen; die Gazelle fest im Blick. Wir waren noch keine 3 Minuten an der Stelle, da begann sich der Löwe weiter anzuschleichen. Dann ging alles Blitzschnell! Der Löwe schnappte sich die Gazelle von hinten, ohne das die auch nur an Flucht denken konnte. Wir waren Zeuge eines „Lion-Kills“ geworden! Wahnsinn! WOW! Unbeschreiblich! Erst recht als wir erfuhren, dass dies selbst in der Trockenzeit eher selten zu sehen ist. Gejagt wird dann doch eher abseits der Zuschauer. So hatte unser Führer den letzten „Kill“ vor über 3 Jahren gesehen! Und wir waren dabei!

Bleibt nur die Frage zurück: „Was soll jetzt noch kommen?“…

Um es dann nicht zus ehr in die Länge zu ziehen: Wir haben noch einige Tiere zu Gesicht bekommen. Ein Jaguar war leider nicht dabei… So trafen wir abends, nach einer langen Fahrt, auf den Rest der Truppe…

Und schon ist Sansibar in Sicht. Dazu sind wir gerade auf einer längeren Fahrt mit dem Truck, welche fast 2 volle Tage dauert! Trotzdem gab es heute morgen noch die Gelegenheit ein Massai-Dorf, welches neben unserem Campingplatz lag zu besuchen.

Ein komisches Gefühl, wenn man sieht, mit wie wenig die Menschen dort auskommen! Teilweise, weil sie ihre Tradition beibehalten wollen, teilweise aber auch, weil sie wirklich nichts haben! Sie leben in selbstgebauten Lehmhütten. Die Kinder hatten zerrissene, geflickte und dreckige Kleidung an. Ihre Gesichter waren ebenfalls dreckig und mit die Nasen mit Schnott bedeckt. Eines der ganz kleinen Kinder schien blind zu sein und wurde von der kaum älteren Schwester auf dem Rücken durchs Dorf getragen!!! Trotzdem lachten die Kinder und freuten sich über den Besuch. Die Kleinen (zwischen 1 ½ und 5 Jahren) kamen an und nahmen unsere Hände und wollten einfach nur ein die Luft geschleudert und gehoben werden. Sie lachten, waren fröhlich und die Augen leuchteten! Auch wenn sie kein englisch verstanden, und wir nicht direkt mit den Kindern kommunizieren konnten: Die Kommunikation klappte wortlos! Statt uns das Dorf genauer anzugucken spielten wir fast die ganze Zeit mit den Kindern. Mit den kleinen konnte ich noch den „Flieger“ machen, so dass ich schnell umlagert war! Dumm nur, dass einem dabei selbst auch ein wenig schwindelig wird!

Ein weiteres Highlight für die „größeren“ Kinder (4 bis 6 Jahre) waren Fotos. Sie guckten immerzu in eine Kamera und wären am liebsten hineingekrochen! Und natürlich mussten die Fotos immer wieder gezeigt werden! Die klebten förmlich an der Kamera, wodurch die Linsen regelmäßig gereinigt werden mussten. Insgesamt hatten wir ca 1 Stunde im Dorf verbracht und uns fast die ganze Zeit mit den Kindern beschäftigt. Es bewegt einen schon, wenn man dann geht und sehen muss, wie die in ihren einfachen, ja ärmlichen Verhältnissen Leben und man nicht wirklich helfen kann. Es bleibt aber, dass die Kinder ihren Spaß mit uns hatten (und wir mit ihnen), und auch das ist schon etwas Wert! Trotzdem bleibt ein beklemmendes Gefühl zurück! Gleichzeitig Ver- und Bewunderung, wie die Kinder trotz der Verhältnisse glücklich zu sein schienen…!

 

Weitere Einzelheiten und Neuigkeiten gibt es dann demnächst wieder…

 

PS: Gerade sind wir auf Sansibar! Genial! Aber dazu mehr beim naechsten mal…