Hallo zusammen! An meinem freien Tag habe ich mich nicht nur um den Blog gekümmert, sondern auch die City von Lilongwe begutachtet… Dabei war mein Augenmerk nicht auf die richtigen Shoppingcenter gerichtet, die es in einer einfacheren Form als bei uns, auch gibt, sondern auf den lokalen Markt. Dort bekommt man wirklich fast alles (was das Land zu bieten hat)… Klamotten (neu und Second-Hand), Schuhe, Plastikschüsseln, Nägel und Schrauben (ebenfalls neu und gebraucht!), Nahrungsmittel , Kassetten, Handyzubehör (Handys sind hier fast weiter verbreitet als bei uns!), Stände, an denen man sein Handy aufladen kann (nicht jedes Haus/ Hütte hat Strom) und Kabel in allen möglichen Formen.

 

Ich benötigte ein Kabel um unsere i-Pods an das Radio anzuschließen (3,5mm Klinke auf beiden Seiten)… und das möglichst lang! Ein echt schwieriges unterfangen! Dieses Kabel wird hier nicht wirklich gebraucht. Aber eine super Sache ist, dass die Händler sich nicht unbedingt als Konkurrenten sehen, sondern sich untereinander helfen. So lief der erste Händler direkt los und fragte seine „Mitbewerber“ nach dem entsprechenden Kabel! Zu guter letzt hatte ich ein etwas kürzeres Kabel als erhofft, aber ich hatte eins!

Dann fand ich sogar die entsprechenden Stecker an einem Stand. Der Verkäufer wollte mir das Kabel zusammenbasteln… Kundenfreundlich, wenn auch in letzter Instanz zwecklos, da er keine Ahnung hatte, dass man für den Stereostecker 3 Adern benötigt (er wollte das ganze mit 2 Adern bewältigen)… Naja… was solls… der Preis war gut und ich hatte die Stecker… an einem weiteren Stand Kabel dazugekauft, und ich konnte mir mein Kabel basteln J

Geärgert habe ich mich nur, dass ich meine Kamera nicht mit mir hatte! Das hätte tolle Fotos von dem Markt gegeben! Wobei ich mich mit meiner DSLR wohl nicht hätte so auf dem Markt bewegen können… Daher überlege ich derzeit, ob ich mir meine zweite Kamera hinterherschicken lassen soll…

Ein weiteres Highlight auf dem Markt, auf dem ich der einzige weiße zu sein schien (fühlte mich trotzdem sehr sicher!), war das Essen! Für 50 KWS bekam ich frisch frittierte Pommes und ein wenig Salat. Dazu muss man wissen, dass der Schwarzmarktkurs für einen USD bei 170 KWS liegt… Weitere 70 KWS für die Fanta, und fertig waqr ein super Mittagessen! So günstig gibt es das aber nur auf den lokalen Märkten! In den Centern bekommt man kleine Burger für 600 bis 900 KWS… und über die Supermarktpreise hatte ich ja schon berichtet…

Ein Erlebnis/ Bild bleibt mir immer noch im Kopf… Der Markt war an zwei Seiten eines Flusses, der (zumindest derzeit) sehr wenig Wasser hatte. Über den Fluss führten mehrere selbstgebaute Holzbrücken, wobei die Fusswege nicht mit flachen Brettern gemacht wurden, sondern einfach aus dickeren, halbierten Ästen! 10 KWS kostete der Überweg! Ein echtes Erlebnis, kann ich euch versichern! Vor allem, weil die Brücke unter einem schwang wie eine Hängebrücke! Beide Uferböschungen waren mit Müll überseht! Unglaublich! Und in dem Wasser (mitten in der City) wuschen sich Leute und reinigten Ihre Kleidung! Es gab sogar einen Bügelservice am Uferrand. Die Bügeleisen wurden hier noch im Feuer erhitzt! Ein total schräges Bild; wie die Klamotten in der dreckigen Umgebung gereinigt wurden!

 

Derzeit sind wir auf einer längeren Fahrt mit dem Truck. 2 Tage, in denen wir Malawi verlassen, Mosambik durchquert und Simbabwe erreicht haben. Mosambik ist ein echt einfaches Land. Hier habe ich so viele Kutschen (von Eseln und Lastrindern gezogen) gesehen, wie noch nie zuvor… OK: Über den Tag verteilt waren es vielleicht 40… Trotztdem ein gebräuchliches Transportmittel… Die kleineren Dörfer, welche Shops beherbergen, nahmen gewaltig ab! In Tete mussten wir einen Fluss überqueren. Es gibt weit und breit eine Brücke, welche normalerweise 1 Spur je Richtung hat. Seit längerem wird die Brücke jedoch renoviert, so dass nur eine Spur offen ist! So wird der Verkehr für jeweils 30 min. von der einen, dann von der anderen Seite durchgelassen. Auf der Brücke selbst heißt es dann Slalom!

Der Andrang an dieser Brücke ist so groß, dass man, wenn man Pech hat, einen halben Tag benötigt um die Brücke zu passieren!

Unser Fahrer Kevin war aber dreist, gut und mutig und überholte einen guten Teilder Warteschlange, so dass unsere Wartezeit nur 45 min. betrug!

Da auch Campingplätze Mangelware sind, hatten wir unser zweites „Busch-Camp“… Das ist immer etwas improvisiert, da es ja keine sanitären Anlagen gibt… Meine Gruppe hatte auch gleich noch Küchendienst, wodurch ich ein wenig Hektik hatte… Mein Zeltpartner war den ersten Tag von Bord, und so musste ich mich um das Zelt und ums kochen kümmern, wohingegen die anderen aus der Kochgruppe den Zeltaufbau den Zeltpartnern überlassen konnten… Was gab es zu essen? Zuerst sollte es Pasta Arabica geben… Aber man ist ja spontan, und so gab es Pasta mit einer Pilz-Gemüse-Soße! Gar nicht so schlecht!

Morgens hieß es für mich um 5:30 wieder aufstehen, da das Frühstück vorbereitet werden musste, und mein Zelt ja auch noch abgebaut werden musste… Aber alles halb so wild… Kann mich ja auf der Fahrt ausruhen…

Was gestern noch ein erfreuliches Erlebnis war: Ich hatte wieder Handyempfang und Konnte Franz zum Geburtstag ne SMS schreiben J In Simbabwe habe ich jetzt natürlich keinen mehr 😉

Wäre ja gerne auf der Party gewesen, aber wenn ich mich noch mal entscheiden müsste…. Ich würde es wieder so machen. Das Gefühl von Freiheit ist derzeit extrem angewachsen und ich genieße die Reise in vollen Zügen!

Hoffe das kommt in den Berichten ein wenig rüber!?

 

Beste Grüße bis zum nächsten Bericht aus Simbabwe!