Ja ja… so kann es kommen. Eigentlich dachte ich, dass ich über Namibia mehr Berichte schreiben werde. Hatten ja immerhin genug Zeit auf dem Truck. Und jetzt haben wir gerade die Grenze nach Südafrika überquert, was ich gleich mal als Anlass genommen habe, diesen Bericht hier zu verfassen.

Frage: Warum gab es keine weiteren Berichte? Nichts los in Namibia? Ganz im Gegenteil! Ich hatte keine Zeit zum Schreiben! Ich musste auf den Fahrten immerzu aus dem Fenster schauen! Teilweise war es kalt, windig,…, keine Menschenseele weit und breit… aber WUNDERSCHÖN! Die Wüstenlandschaft, welche sich trotz allem regelmäßig ändert…

Doch mal lieber der Reihe nach. Immerhin war unsere nächste Station Swakopmund. Eine richtige Stadt, mit richtigen Häusern und einigen deutschen Einflüssen! Vielleicht nicht in allen Gebäuden (wenn man mal von dem netten Leuchtturm absieht), aber in den Namensgebungen, den „Einheimischen“ und Touristen und der Küche…

In den Läden konnte es gut und gerne vorkommen, dass man direkt auf deutsch angesprochen wurde, ohne das man sich als Deutschere outen musste. Ein komisches Gefühl, wenn man sich an das ganze Englisch so ein wenig gewöhnt hat! Speisen? Deutsches Brot! Ein Brauhaus mit Haxe, Sauerkraut, Semmelknödeln,….! Aber niergends ne Currywurst Pommes… Da konnte ich echt lange suchen… Was macht man also 3 Tage in so einer Stadt? Erstmal ein Hostel beziehen, da die Campingplätze zu weit ausserhalb lagen. Und da viele aus unserer Gruppe so einige Pärchen keine Lust auf Mehrbettzimmer hatten und ein Upgrade vorzogen, hatte ich ein Mehrbettzimmer mit 3 weiteren Leuten (Anita, Darrin und Gill)… Echt angenehm mal wieder in einem Bett zu schlafen!

Ansonsten ist Swakopmund das Queenstown von Namibia. Sprich Adrenalin-Veranstaltungen… War natürlich nicht ganz so meins, gerade wenn man bedenkt, dass z.B. ein Fallschirmsprung bei guten 300 USD lag! Und zugegeben: Das Angebot in Queenstown ist doch bei weitem besser! Trotzdem kam ich nicht ums Sandboarden herum! Immerhin hat Namibia viele, schöne Dünen und Snowboarden hatte ich ja noch nie probiert. Dumm nur, dass wir die Dünen hochlaufen mussten! Das nahm den Spaß ein wenig… Und ich gebe es gerne zu: Boarden sieht leichtes aus, als es ist! Aber es ist schon witzig und war den Spaß wert. Trotzdem werde ich im Winter den Skiern treu bleiben… Boarden war also nen halber Tag… Was sonst? Internet! Die hatten einfunktionierendes Internetcafe, so dass ich zum ersten Mal mit meiner Mutter und Schwester skypen konnte. Es gab zwar ein paar technische Probleme, aber letztlich konnten wir fast eine Stunde quatschen! Da merkt man erstmal, dass es einem doch sehr fehlt! Daher war es besonders schön, und ich freue mich auf die nächsten Gelegenheiten! Nach dem Skypen ging es mit den 2 Österreichern ins Brauhaus. Schöne deutsche Küche, zu der wir die anderen irgendwie nicht überzeugen konnten. Die wissen gar nicht, was sie verpasst haben. Auch wenn es zu Hause doch noch eine Nummer besser ist!

Dazu frisch gezapftes Bier… Lecker! Und so war es fast die ganze Zeit! Ich habe es genossen, deutsche Produkte – zu noch gerade akzeptablen Preisen – zu genießen… So gab es dann auch erstmal gute Brotzeiten mit Nutella, guter Marmelade, Käse, deutschen Brot (und kein Toast!) und Kakao mit frischer Milch!!! Der Himmel auf Erden!

Ansonsten wollte ich die Gegend mit dem Rad erkunden… Doch als ich die Bikes gesehen habe, habe ich sofort Abstand genommen! Warum konnten die hier nicht auch den deutschen Standard haben??!

Mittlerweile sind wir dann auch nur noch 15! Zoe und Anna haben uns in Swakopmund verlassen müssen. Anna tourt nach Europa um danach die Skisaison in Kanada zu verbringen! Auf Zoe wartet die Arbeit 😉

5 unserer Gruppenmitglieder waren übrigens Tiefseefischen… und aus meiner Sicht leider sehr erfolgreich! Das heißt, die Tage nach Swakopmund gab es ordentlich viel Fisch. Mit Gräten! Und ich liebe doch Fisch mit Gräten…! Daher habe ich mich am letzten Tag noch mal ordentlich mit Brot eingedeckt, bevor es wieder auf die Straße ging, und direkt aus der Stadt wieder in die unbewohnten Wüstengegenden.

Wie schon erwähnt: Mein Blick war gefesselt. Auch wenn die Sonne fehlte, es daher sehr kalt und windig auf dem Truck war, und fast alle dick mit ihren Schlafsäcken eingewickelt versuchten ein wenig zu schlafen… Die wissen gar nicht, was sie verpasst haben. Wunderschöne Wüstenlandschaften mit vereinzelten Bäumen, Sträuchern… Wir sprechen hier weiterhin hauptsächlich von Steinwüsten mit ewig vielen Felsformationen in allen Farben und Formen! Schwer zu beschreiben, nicht auf Fotos festzuhalten, aber diese Landschaften haben sich in mein Hirn eingeprägt!

Doch Namibia hat auch (wie vom Sandboarden erwähnt) einige Sanddünen aufzuweisen. Einen Nationalpark mit der bekannten Düne 45 durfte in unserem Tourprogramm natürlich nicht fehlen! Gerade am Morgen, sind die Schattenspiele besonders schön, da die sonne noch nicht so hoch steht und die Dünen daher viele Schatten werfen! Und morgens ist es von den Temperaturen noch erträglich! Ganz abgesehen davon, dass auf Grund der steigenden Temperaturen am Nachmittag der Wind aufkommt und den Sand aufwirbeln kann… Gut, wenn man einen Guide hat, der auf so etwas acht gibt! Im Park selbst hatten wir die Chance mit einem absoluten spitzen Guide die Dünenlandschaft zu erkunden. 2 ½ Stunden in einer 23 Mann starken Truppe… und dann sollten wir noch auf die Ladefläche eines Jeeps steigen, auf dem wir nicht einmal einen Sitz hatten! Innerlich war ich von der Tour schon mehr als enttäuscht, und dachte mir so, dass ich jetzt mal weiss, wie sich Tiere auf nem Viehtransporter fühlen müssen!

Doch nach 15 Minuten Fahrt ging es zu Fuß weiter, und es wurde ein absolut spitzen Erlebnis! Die Landschaft war nach wie vor spitze! Doch die hätten wir auch alleine erkunden können… Aber unser Guide konnte uns ewig viel über die „Buschmänner“, welche hier lebten erzählen! Informativ, lustig,… ein totaler Entertainer! Buschmänner hört sich zuersteinmal so an, als ob die Menschen im Busch/ Wald leben… In der Wüste?! Haben wir uns auch gedacht, und gleich mal die Erklärung bekommen: Buschmänner kommt von den Europaern, welche die hier lebenden Menschen so genannt haben, weil diese (zu ihrer Verteidugung!) die agressiven Europaer mit giftigen Pfeilen erschossen… Und als Deckung dienten ihnen die wenigen Büsche in der Wüste… So kommt der Name Buschmann zustande… Interessant, oder? Noch interessanter, wenn man am Ort des Geschehens ist! Ein weiteres Detail! In der Wüste gibt es nun einmal nicht regelmäßig essen. Vorräte aufbauen ist schwierig! Transport! Fleisch vergammelt! Tiere versuchen an das Fleisch heranzukommen… Lösung: Die Buschmänner konnten locker 10kg Fleisch auf einmal essen! Der Magen war der ideale Lagerplatz!

Doch nicht nur die Geschichten über die Buschmenschen… Unser Guide hatte es echt raus, uns in der Wüste Leben zu zeigen! Tagsüber findet das meiste Leben in mindestens 30 cm Tiefe statt. Hier sind die Temperaturen erträglich. Nachts geht es dann an die Oberfläche… Leben tun hier hauptsächlich Käfer, Spinnen und kleine Echsen und ab und zu einer Schlange… Das einzige größere Tier, welches in dieser Wüstenlandschaft überleben kann, ist eien Art Springbock. Dieser kann bis zu 25 Jahre ohne Wasser auskommen! Wasser bekommen Sie durch die wenigen Pflanzen, ausgeklügelte Systeme um den morgendlichen Nebel als Trinkquelle zu nutzen und den Verzehr von anderen Tieren und Insekten…

Diese Insekten Tagsüber zu sehen ist jedoch nicht ganz leicht! Die wenigen tagaktiven Tiere spüren die Vibrationen im Sand und flüchten unter den Sand! Manch anderer Führer hechtete hinter den wenigen Echsen her um diese ihrer Gruppe zu präsentieren… Lustig, aber meist ohne großen Erfolg! Unser Führer hatte hier ein wenig mehr Erfahrung. Der Schatten seines „fliegenden“ Hutes simulierte einen Vogel, woraufhin sich die Echse sofort unterhalb der Sandoberfläche begeben hat. Hier kann sie aber nicht schnell laufen… Also Stelle gemerkt, kurz mit den Händen den Sand durchsiebt, und schon konnten wir die Echse bestaunen! Weiteres Highlight dieser Tour: Unser Guide öffnete einen Spinnenbau im Sand. Die Spinne gräbt einen 2 Meter tiefen Tunnel und stabilisiert diesen mit ihren Spinnenfäden. Den Eingang versieht sie mit einer Tür aus diesen Fäden um den Sand aus dem Bau zu halten… Keine Ahnung, wie man diesen Bau finden kann, da dieser sofort mit Sand bedeckt wird und für uns Normalos total unkenntlich ist! Er hat diese Bauten gefunden, die Tür geöffnet und keine 15 Sekunden später kam die Spinne heraus um die Tür wieder zu verschließen…!

Daneben gab es weite Spuren, welche uns erklärt wurden… Alle Informationen widerzugeben waäre an dieser Stelle fast unmöglich… Daher lasse ich es mal, und werde in den nächsten Tagen mal die Mailadresse von diesem Anbieter online stellen (für alle, die sich auch mal in Namibia aufhalten sollten).

Ihr merkt schon: Ein super Erlebnis und der bisher mit Abstand beste Guide, den wir hatten!

Und das in einer Landschaft, die einen begeistern konnte!

Und schon ging es mit dem Truck weiter… Namibia ist halt ein großes Land mit wenigen Einwohnern… Daher müssen große Strecken zurückgelegt werden! Am Abend wartete das letzte Bushcamp auf uns… In einem trockenen Flussbett… 2 Stunden vom Zwischenstopp des nächsten Tages entfernt. Dem Grand Fish Canyon! Grandios! Der kann es fast mit dem Grand Canyon aufnehmen! Aber: Weitaus weniger Touristen, keine Rundflüge und auch Wanderungen in den Canyon sind nicht ohne weiteres möglich… Dafür gibt es einen Weg entlang des Canyons, welcher einem atemberaubende Ausblicke verschafft! Ich hätte mich hier Stunden aufhalten können, auch wenn die Sonne doch sehr brannte! Leider hatten wir aber nur eine gute Stunde an diesem schönen Ort. Ich kann nur jedem empfehlen nach Möglichkeit mehr Zeit einzuplanen. Wir hatten diese leider nicht! Weiter ging es in Richtung unseres letzten Campingplatzes in Namibia! Dieser war direkt an der Grenze zu Südafrika gelegen. Hätten wir den Fluss am Campingplatz durchschwommen, so wären wir da gewesen… Und durch den Fluß, war die Gegend mal wieder in einem saftigen grün! Ein heftiger Kontrast zu dem ganzen trockenen der letzten Tage! Aber wunderschön!

Zudem gab es einen super Pool… und am Abend eine Wein- und Käse-Party… Wein ist ja nicht wirklich meins, aber der Käse war schon eine Wucht! Und Traubensaft passt ja auch 😉 Insgesamt hatten wir einen super schönen und gemütlichen Abend!

Viele wunderschöne Erlebnisse viel zu kurz zusammengefasst! Aber so ist das nun einmal…

Aber einen Blick in meinen Kopf und… (Hände weg!!!)

Zu guter letzt noch eine traurige Nachricht: Krümelmonster ist verschwunden! Ein tragischer Unfall! Auf dem Weg zu den Dünen kamen wir an einem netten Straßenschild vorbei. Mitten in der Wüste. Das schrie für uns nach einem Foto! Und da ich ja Fotos von mir liebe, musste Krümelmonster mal wieder dran glauben. Eigentlich kein Problem. Oben auf dem Schild platziert, ein paar Schritte zurück, die Kamera angelegt, abgedrückt,… und eigentlich Krümelmonster einsammeln und gut ist…! Doch just in dem Moment, wo ich den Auslöser bediente kam eine Windböe auf. Auch kein großes Problem… dann fällt Krümelmonster halt auf den Boden und ich muss mich bücken… In über 99% der Fälle wäre das so. Nicht in diesem! Krümelmonster zog es vor in das Rohr, an welchen das Straßenschild angebracht war, zu fallen! Keine Ahnung wie das geklappt hat, aber zu ist Krümelmonster auf ewig in der Wüste gefangen!

Beileidsbekundungen können gerne in den Kommentaren veröffentlicht werden!

Ich werde das letzte Foto von Krümelmonster den Fotos beifügen!

Ich hoffe nur, dass das kein schlechte Omen für meine Reise ist!

Werde jedenfalls in Capetown versuchen einen Ersatz zu organisieren… Mal sehen, was das gibt 😉

Und als allerletztes noch nen kleinen Tip für alle Weltenbummler: Wenn in den afrikanischen Ländern etwas ankommen soll (und zwar in einer angemessenen Zeit, welche noch in Wochen gemessen wird), nutzt die Paketdienste wie DHL, Fedex, UPS… und vertraut nicht der Deutschen Post, welche die Empfehlung gab, meine Kamera doch einfach als „Brief“ nach Namibia zu senden… Mal sehen ob (und wenn wann) diese ankommt… Gute 2 Wochen waren jedenfalls zu wenig 😉 Danke Deutsche Post!!!